Smoothie-Detox: Entgiftung ohne Effekt
Aus dem Artikel auf spektrum.de (der Verlag hinter u.a. der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“):
Wer regelmĂ€Ăig eine Smoothie-Kur einlegt, entschlackt, befreit den Körper von lĂ€stigen Giften â und kriegt einen wahren Antioxidanzien-Boost, so heiĂt es. Nur: Das Wenigste davon stimmt.
Jetzt könnte man annehmen, die schiere FĂŒlle an Suchergebnissen bei Google, Pinterest und Co. spiegle sich auch in Datenbanken wissenschaftlicher Studien. Tut sie nicht. Neben ein paar Treffern zur Entgiftung fĂŒr Alkoholiker oder Methamphetamin-SĂŒchtige findet man exakt eine Ăbersichtsarbeit. Ihre wesentliche Aussage: Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage, die hinreichend belegt, dass Detox-DiĂ€ten irgendeinen Effekt haben
So lehnen auch ErnĂ€hrungsforscher die Sinnhaftigkeit solcher EntgiftungsdiĂ€ten einhellig ab â mit ungewohnter Vehemenz. Auf den Punkt bringt es Prof. Dr. Hans Hauner, Leiter des Instituts fĂŒr ErnĂ€hrungsmedizin an der TU MĂŒnchen: »Detox ist eine Art BeschĂ€ftigungstherapie fĂŒr Menschen, die meinen, sie wĂŒrden sich fĂŒr ErnĂ€hrung interessieren.«
Diese ganzen Hypes dienen vor allem einer/ einem: der ErnĂ€hrungsindustrie, der einschlĂ€gigen „Gesundheits“-industrie sowie selbsternannten Gurus.
Ich finde es erschreckend, wie intelligente Menschen auf solchen Quatsch reinfallen. Allerdings: die Argumentationsketten hören sich teilweise wirklich (pseudo-) wissenschaftlich und auch schlĂŒssig an. Wenn man sich dann noch rein einseitig informiert – kommt eben das bei raus.
Dazu passt gut ein Beitrag aus dem Jahr 2013, der mir gerade untergekommen ist: Höhenkrankheit sowie natĂŒrlich dieser hier: Geschwurbel
Also wenn man einmal angefangen hat, seine ErnĂ€hrung mehr auf basische Lebensmittel umzustellen und gleichzeitig eine EntsĂ€uerung durch basische BĂ€der durchgefĂŒhrt hat, dann braucht man keinerlei Studien oder irgendwelche wissenschaftlichen Beweise mehr, weil man einfach zu deutlich am eigenen Körper merkt, was fĂŒr einen Unterschied das macht. Und das ist auch ein Problem in der heutigen Zeit, daĂ so viele Menschen kaum noch ein GefĂŒhl fĂŒr ihren eigenen Körper haben und damit aber ein leichtes Opfer sowohl fĂŒr eine Wissenschaft werden, die bestimmte Dinge negiert (wie z.B. auch eine SĂ€ureneinlagerung ins Bindegewebe), nur weil sie deren Wirkmechanismus nicht beweisen kann oder will, oder aber eben auch ein Opfer von irgendwelchen Hypes um SupernĂ€hrstoffe oder teuren Detox-Kuren, die aus dem anderen Lager kommen. Beide Extreme sind mehr oder weniger profitorientiert, aber sobald man mal anfĂ€ngt, bei seinem eigenen Körper zu bleiben und völlig vorurteilsfrei und aufgeschlossen zu beobachten, was ihm wirklich gut tut, werden im Grunde sowohl die Meinungen von Wissenschaftlern, als auch die Meinungen von ErnĂ€hrungsgurus obsolet, weil man endlich selbst Verantwortung ĂŒbernimmt und sich eine eigene Meinung bildet.