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Lebenswege

Sozusagen eine Fortsetzung meines Artikels ĂŒber Chicago Fire und meinen Kindheits-Berufswunsch „Feuerwehrmann“. Prinzessin wollte ich ĂŒbrigens nie werden, berittene Polizistin stand noch eine Zeitlang hoch im Kurs; irgendwas stimmt(e) nicht mit mir…. ?! :-D.

Studienwahl

Um 1990 herum habe ich mich bei diversen Firmen fĂŒr das Studium an der Berufsakademie beworben, und zwar fĂŒr die StudiengĂ€nge „Technische Informatik“, „Maschinenbau“ und „Elektrotechnik“, also allesamt IngenieurstudiengĂ€nge. Die Berufsakademie bietet ein duales Studium, das damals in BaWĂŒ und Bayern einen dem FH-Studium gleichgestellten Abschluss ermöglichte (nĂ€mlich Dipl. Ing. (BA) ), heutzutage wohl Ă€quivalent dem Bachelor.

Ich reiste zu der Zeit quasi quer durch Deutschland, um zu den verschiedenen VorstellungsgesprĂ€chen und Assessment Centern der Firmen zu gehen. Lustigerweise traf man manche Mit-Kandidaten*innen (ok, Frauen eher weniger…) auch öfter bei anderen Firmen wieder.

Mit einem „Konkurrenten“ von damals verbindet mich noch immer eine (lockere) Freundschaft. Er hat mich im Laufe der Jahre immerhin schon so oft besucht, das er alle meine Freunde (im Sinne von Boyfriends) kennt 😀

Autos vs. Computer

Ich hĂ€tte damals (unter anderem) auch zu BMW nach MĂŒnchen gehen können, Fachrichtung Maschinenbau. Ich hatte mich aber gegen BMW und fĂŒr IBM entschieden, da ich bei IBM zumindest fĂŒr die Praxissemester in meiner Heimatstadt bleiben konnte (die Berufsakademie war in Mannheim). Und die Entscheidung fĂŒr IBM und den Studiengang „Technische Informatik“ war auch definitiv keine schlechte gewesen! Wie sich wohl mein Leben entwickelt hĂ€tte, wĂ€re ich zu BMW gegangen? Computer sind mein Ding, aber Autos (und MotorrĂ€der natĂŒrlich!) – da ist Herzblut, (noch mehr) Begeisterung und eben was zum Anfassen im Spiel.

Auf einer Konferenz habe ich mal einen IT-Testingenieur von BMW kennengelernt und seinen Vortrag ĂŒber Tests von Embedded Systems gehört. Das ist schon wirklich sehr spannend.

Roboter

Tja, meinen Studiengang gibt es schon lĂ€nger nicht mehr. Schade eigentlich. Es war die Verbindung von Informatik und Elektrotechnik. Wir hatten also sowohl die (praxisrelevanten) FĂ€cher der Informatik als auch Elektrotechnik, Regelungstechnik, Produktionsplanungs-Steuerung usw. Sogar BWL mussten wir 4 Semester ertragen… In einem Praxissemester habe ich fĂŒr die (damals noch u.a. dort befindliche) IBM Festplattenproduktion im Umfeld der Fertigungsroboter ein kleines Programm entwickelt. Meine Diplomarbeit behandelte Aufbau und Programmierung der Ansteuerung eines Testsystems in der QualitĂ€tssicherung der Single Disks (das sind die einzelnen Scheiben einer Festplatte):

Festplatte
Festplatte

Und jetzt? Jetzt bin ich seit 14 Jahren in der Finanzindustrie tĂ€tig. Gibt es was langweiligeres :-O ?? Irgendwas ist schief gelaufen… Nein, möchte ich so nicht sagen. Ich fĂŒhle mich wohl, wo ich jetzt bin. Da sind zwar keine heissen Schlitten zu entwickeln, dafĂŒr eine hochkomplexe IT-Landschaft zu betreiben.

WTF?

Wie um alles in der Welt habe ich es geschafft, inhaltlich von der Feuerwehr zur Festplatte zu kommen? WTF? Manche Artikel entwickeln irgendwie ein Eigenleben beim Schreiben 🙂 Ich hoffe, es ist dennoch interessant fĂŒr Euch.