Auf der Arbeit

Kopfkarussell

Denken ist anstrengend!

Tief in völlig unterschiedlichen Sachen unterwegs zu sein, nochmal mehr.

Meine Arbeitsgebiete im BĂŒro sind recht vielfĂ€ltig, was sehr interessant ist, aber eben auch diese „Nebenwirkung“ mit sich bringt.

Infrastrukturplanung

Ich habe sozusagen mein „TagesgeschĂ€ft“: mittel+langfristige Planung von Infrastrukturvorhaben hauptsĂ€chlich am Wochenende. Beispiele:

  • Wartungsarbeiten am Netzwerk
  • die Haustechnik muss die USVs warten, daher wird in einem GebĂ€ude wegen Stromausfall das Arbeiten nicht möglich sein
  • eine zentrale Anwendung hat Weiterentwicklungen, die nicht ausfallfrei eingespielt werden können und daher ein Wochenende benötigen

Wir haben eine Jahresplanung, in der alle wichtigen IT-Termine fĂŒr das gesamte Jahr drinstehen (diese wird u.a. auch von mir erarbeitet). Kommt nun jemand auf mich zu mit einem Anliegen wie zum Beispiel oben, so schaue ich (und meine Kollegen*innen), an welchem Wochenende das eingeplant werden könnte unter BerĂŒcksichtigung dessen, was da sonst noch so geplant ist. Ist echt ĂŒberhaupt nicht einfach und erfordert meistens grĂ¶ĂŸeren Abstimmungsbedarf, da unser IT-Kalender einfach voll ist.

Weiterentwicklung

Daneben beschĂ€ftige ich mich mit Weiterentwicklungen bei uns im Team. Derzeit zum Beispiel, wie wir eine leidige Excel-Liste ablösen können durch Integration in unser Change Management Tool. Hier muss ich mich natĂŒrlich mit den Kollegen*innen abstimmen, desweiteren mit den Tool-Entwicklern. Und da diese Excel-Liste nicht nur bei mir im Team genutzt wird, sondern als Grundlage fĂŒr Planungen dient, muss ich auch noch das Feedback weiterer Stakeholder einholen, um nicht in völlig falsche Richtungen loszulaufen, es soll ja am Ende fĂŒr alle Sinn machen.

Config Management

Weiterhin arbeite ich in einem Projekt mit, dass sich damit beschĂ€ftigt, hier bei uns eine Datenbank aufzubauen, in der alle Informationen zu unseren Systemen, Komponenten, Anwendungen usw. und deren BezĂŒge zueinander abgefragt werden können. Das nennt sich Configuration Management und die zugehörige Datenbank ist folglich eine Configuration Management Database = CMDB. Das ist fĂŒr mich ein völlig neues Thema. Und da wir echt bei Adam und Eva angefangen mĂŒssen und hier im Laden manche Sachen nicht klar abgegrenzt sind, ist viel architekturelle Arbeit zu leisten, von der ich ĂŒberhaupt keine Ahnung habe. Zum GlĂŒck haben wir ja seit Jahresbeginn den neuen Kollegen, der fachlich darin wirklich fit ist und Erfahrung hat. Aber ich muss eben lernen und lesen und mich einarbeiten…

AG Leitstand

Außerdem moderiere ich noch eine Arbeitsgruppe, in der sich verschiedene Teamleitungen darĂŒber austauschen, wie man unseren Leitstand optimieren und „enablen“ kann, also handlungsfĂ€higer bekommt. „Leitstand“ ist eine Einheit, die 6 Tage * 24 Stunden unsere IT-Systeme ĂŒberwacht, im Fehlerfall reagieren kann und ggf. weitere Kollegen*innen einbindet.

Workshop Zusammenarbeit

Im Moment konkret bereite ich zudem einen grĂ¶ĂŸeren Workshop vor zu einem völlig anderen Thema: dabei geht es um die teamĂŒbergreifende Zusammenarbeit in der Nachbarabteilung, die nicht so richtig funktioniert. Es werden ca. 30 Personen teilnehmen, und der Workshop geht ĂŒber 4 Stunden (weitere werden stattfinden). Zwei Teamleiter und ich bereiten das Ganze vor, ich werde moderieren – es war ihr Wunsch, eine neutrale Person als Moderatorin zu haben, so kam ich ins Spiel… (ich fĂŒhle mich geehrt 🙂 !). Wir haben einen Ablauf erarbeitet, was wir mit den Menschen tun wollen, wie sie eingebunden und selbst die Schmerzpunkte erarbeiten werden (nur dann trĂ€gt sowas). Er findet am kommenden Dienstag statt. Ich bin sehr gespannt, wie das laufen wird.

Ganz schön viel

Wenn ich mir das so ansehe ist das ganz schön viel 🙂

Und ich merke einfach meine „RĂŒstzeiten“. Es ist ja nicht so, dass alle Themen zeitlich klar von einander abgegrenzt sind. Eine Frage nach einem Wochenend-Termin kann jederzeit reinkommen, auch wenn ich gerade völlig mit der Workshop-Vorbereitung beschĂ€ftigt bin. Dieses stĂ€ndige Hin+Her-Springen = Denken ist anstrengend. Aber es ist nicht wirklich vermeidbar.

Und es macht mir ja total viel Spaß, so unterschiedliche Dinge zu bearbeiten. Ich habe auch von meiner Cheffin ziemliche Handlungsfreiheit, unter der PrĂ€misse natĂŒrlich, dass meine Kernaufgaben laufen. Es macht mir Spaß, Themen zu treiben, auch wenn das hier manchmal sehr zĂ€h ist. HauptsĂ€chlich deswegen, weil gefĂŒhlt alle immer beschĂ€ftigt sind.

Abends bin ich teilweise echt platt, dazu kommt noch, das ich ja leider gerne öfter mal schlecht schlafe. Und am Wochenende freue ich mich, endlich mal was fĂŒr mich zu tun, wozu ich sonst kaum komme. Und zwar mit möglichst wenig Terminen und Verpflichtungen.

Nebeneffekt

Ich stelle gerade fest, dass ein netter Nebeneffekt dieser Artikel hier im Blog ist, dass ich gezwungen bin, tiefe IT-Themen so zu formulieren, dass sie auch Non-ITler*innen verstehen :-), was IMHO gar nicht leicht ist. Ich hoffe, das gelingt mir etwas.

OMG ist der Beitrag lang geworden?! WTF?!