Geschwurbel
… wie es Natalie Grams nennt đ
Artikel in der FAZplus zum Thema Impfplicht. Lustiger, aber auch erschreckender Satz:
Die gut situierten und gutausgebildeten Schichten vertrauen beim Thema Impfen den eindeutig weniger gutausgebildeten Vertretern der Alternativmedizin: Es gibt einen erkennbaren Zusammenhang zwischen den Masernimpfquoten und der Heilpraktikerdichte.
FAZ
Leider auch in meinem Umfeld deutlich erkennbar. Ich kann manchmal nur den Kopf schĂŒtteln, argumentieren hilft nix.
Prinzipiell kann ja jede*r tun und lassen was er/ sie fĂŒr richtig hĂ€lt, sofern es keine BeeintrĂ€chtigung dritter bedeutet. Und damit hört der SpaĂ beim Impfen auf, denn der Schutz fĂŒr noch ungeimpfte Babys und Personen, die sich nicht impfen lassen können/ dĂŒrfen, funktioniert eben nur bei einer Impfquote in der Bevölkerung von 95%.
Ausserdem wird durch dieses ganze Alternativ-Medizin-Gedöhns das Vertrauen in echte Wissenschaft schleichend untergraben, und das finde ich sehr schlimm.
Fluch und Segen der modernen Kommunikationsmöglichkeiten & des Internets!
Der o.g. Artikel ist sehr interessant und geht das Thema Impfen von verschiedenen Seiten an, natĂŒrlich auch unter BerĂŒcksichtigung tatsĂ€chlich bestehender Bedenken und EinschrĂ€nkungen.
Auch sehr lesenswert: Dr. Jan Oude-Aost nimmt in seinem Blog „Ganzheitlich durchleuchtet“ das Standardwerk der Impfgegner: âImpfen Pro & Contra: Das Handbuch fĂŒr die individuelle Impfentscheidungâ von Dr. Martin Hirte Kapitel fĂŒr Kapitel durch, kommentiert die darin enthaltenen Aussagen, widerspricht ihnen gröĂtenteils bzw. entkrĂ€ftet sie, natĂŒrlich inklusive Belegen.
Das muss ich noch loswerden: Bei den MĂ€dels in Wuppertal ist auch eine Lehrerin einer Waldorf-Sonderschule dabei gewesen. Wir haben uns eine Weile ĂŒber ihren Job unterhalten, was durchaus interessant war. Zwischendrin fiel folgender Satz, es ging um die Kinder an dieser Schule: „…geistig behinderte Kinder, verursacht durch GeburtsschĂ€den, ImpfschĂ€den und so weiter…“ – Ja, okay, ne, is klar. Ich habe einfach nix gesagt, bevor ich noch eine unschöne Diskussion vom Zaun gebrochen hĂ€tte. Zumal diese Ansichten zur Unbelehrbarkeit neigen, also jede Diskussion sowieso zwecklos ist. Leider.
Chemtrails
Und noch eine ErgĂ€nzung: Hier geht es zwar nicht ums Impfen, aber um eine andere gröĂere Verschwöungstheorie: um Chemtrails. Eigentlich sollte man denken, das ist doch dermaĂen weit hergeholt, das kann doch kein Mensch ernsthaft glauben!? Oh doch! In GB und USA ca. 17%, in DE immerhin knapp 15% der Befragten (lt. u.g. Artikel).
Ăber diesen Artikel bei Zeit Online bin ich gerade drauf gekommen:
Mit Kondensstreifen […] vergiftet eine geheime Weltregierung die Menschen, glauben Chemtrailer. Was passiert, wenn man sie mit Wissenschaftlern und Triebwerksingenieuren ins GesprĂ€ch bringt? Ein Experiment
Zeit.de
Daraus folgender mir sehr wichtiger Satz:
Curtius, Fachmann fĂŒr Wolkenbildung und atmosphĂ€rische Partikel, schrieb: „Ich sehe die Gefahr, dass unsere Gesellschaft das ĂŒber Jahrhunderte erarbeitete Ideal der rationalen, faktenbasierten Entscheidung ĂŒber den Haufen wirft.“
Ăbrigens das Ergebnis des Experiments: es bringt natĂŒrlich (leider) nichts.
Tja, leider trÀgt auch die Pharmaindustrie selber mit daran schuld, das Menschen ihr nicht trauen.
Z.B. mit den aktuellen Grippeimpfungen, die teilweise gar nicht helfen können, weil die Kassen nur die einfache Impfung (3 Wirkstoffe) bezahlen will, aber eigentlich die 4 Wirkstoff-Impfung schĂŒtzen wĂŒrde. Da ist doch klar, warum und auf wessen Wunsch die 3 Wirkstoffimpfung hergestellt wird. Und die Industrie macht das mit, um die Kohle einzusacken.
Auch die Art und Weise, wie sie alles unters Volk wirft, was eigentlich völlig unsinnig ist, schafft ebenfalls kein Vertrauen.
Ich bin ImpfbefĂŒrworter. Meine Kinder sind alle geimpft. Aber als mein Ă€ltester Sohn damals geboren wurde (1982) hat unser Kinderarzt auch von der Dreifachimpfung Masern / Mumps / Röteln abgeraten, da es damals wohl ImpfschĂ€den gab. Ist 36 Jahre her … vielleicht war der Impfstoff da noch nicht soweit ausgereift. Als dann ein 5 jĂ€hriges MĂ€dchen im Ort verstarb, das sich eine HirnentzĂŒndung durch Masernviren eingefangen hatte, hat er begonnen, gegen Masern zu impfen.
Leider gibt es auch zum Thema Impfen jede Menge falscher oder sich widersprechender Behauptungen und fĂŒr einen Leien ist es oft zu schwierig herauszufinden, was wirklich die Wahrheit ist und was nur behauptet wird, um daran zu verdienen.
Ein Apotheker hat mal eine Zeitlang das „unnĂŒtzeste Medikament des Monats“ im Schaufenster ausgestellt. Das wurde ihm aber mit einer Unterlassungsklage untersagt.
Zum Thema Verdienen an Impfstoffen möchte ich auf Blogbeitrag Teil 7 und Teil 8 von Dr. Jan Oude-Aost (s.o.) verweisen, er stellt sehr sauber belegt dar, dass mit der Herstellung von Impfstoffen nicht der groĂe Reibach gemacht werden kann, wie oft behauptet wird.
Lese ich mir die Tage mal durch,
aber das ist eh nicht, was ich sagen wollte. Der Kernsatz ist: DER PHARMAINDUSTRIE WIRD NICHT MEHR VERTRAUT durch ihr eigenes Verhalten.
Nicht jeder findet solche Artikel und wenn doch, bleibt fĂŒr die Eltern immer noch die Frage, wenn man glauben soll.
Das stimmt, da ist viel Vertrauen verloren gegangen. Sicherlich durch eigenes Fehlverhalten, meiner Meinung aber durchaus auch durch falsche Meinungsmache aus dem „Alternativ“-Medizin-Umfeld. Da wird so viel Mist erzĂ€hlt und wissenschaftliche Erkenntnisse einfach ignoriert, das heute traurigerweise zu viele Leute irgendwelchen selbsternannten Experten mehr vertrauen + glauben als haltbar belegten, Evidenz-basierten Fakten. Ich finde das eine sehr schlimme Entwicklung. Auch hier ist leider wieder das Problem (wie immer bei komplexeren Sachverhalten): die wissenschaftlichen Fakten zu erklĂ€ren, ist kompliziert, da muss man sich einlesen und es auch verstehen. Die Pseudo-Gegenargumente hören sich immer so schlĂŒssig und einfach an, und wer sich nicht aktiv bemĂŒht, Gegendarstellungen zu lesen, glaubt das natĂŒrlich. Zumal sich ja leider auch Leute vor den Karren spannen lassen, die es besser wissen mĂŒssten, wie zB. Apothekenhelferinnen (selbst erlebt) đ
Das ist ein schwieriges Feld. Ich bin kein Verfechter der klassischen Homöopathie, sehe aber trotzdem eine gewisse Berechtigung.
Ich bin gut mit einer Apothekerin befreundet. Sie hat auch ein Heilpraktikerstudium abgeschlossen. Sie ĂŒberredet niemanden zu Homöophatischen Mitteln, berĂ€t aber natĂŒrlich, wenn gewĂŒnscht, auch darĂŒber. Aber sie sagt auch, das Patienten zu ihr kommen und sich bedanken, weil die Schulmedizin eben nicht helfen konnte.
Und es gibt durchaus pflanzliche Alternativen bei verschiedenen Medikamenten (und ich meine jetzt nicht Globolie, deren Wirkung ich nicht so vertraue), die Beschwerden lindern und wo man nicht gleich die Hammermedikamente wie Antibiotika nehmen muss. Mittlerweile denken da ja auch Ărzte um. Aber noch vor ein paar Jahren wurde bei jeder ErkĂ€ltung Antibiotika verschrieben. Meine Kinder hatten die stĂ€ndig. Jetzt, mit den ganzen resistenten Keimen sieht man, was da passiert.
Sie hat mir damals zum Beispiel davon abgeraten, Hormone zu nehmen, die mein Frauenarzt mir verschrieben hatte. Denn zu der Zeit kam gerade eine Studie raus, die besagte, das die Brustkrebsgefahr um 25 % steigt, wenn man die Hormone nimmt.
Ich wollte etwas haben, was mich besser durch die Wechseljahre bringt, denn mein Mann war 2 Jahre vorher gestorben und auch dadurch waren meine Stimmungsschwankungen mit Beginn der Wechseljahre enorm belastend.
Sie gab mir pflanzliche Sachen. Keine Globolie ;-). Und das hat mir geholfen.
Ich habe meinen Frauenarzt auf die Brustkrebsstudie angesprochen und er hat abgewunken und die Studie als lÀcherlich dargestellt.
Da frage ich mich natĂŒrlich, wie ein Frauenarzt das ignorieren kann und was der Hersteller der Hormone zahlt, damit er sie verschreibt.
Habe danach den Arzt gewechselt. đ