Die Laptoptasche aus dem Nichts
Das Bestellportal-Projekt ist richtig interessant. Denn damit gehen wir (endlich und so mega ĂŒberfĂ€llig) den Schritt zu „Help Yourself“. Was ich aus meiner Vergangenheit als völlig selbstverstĂ€ndlich kenne – nĂ€mlich dass ich mir notwendige Hard+Software aus einem (in einem Bestellsystem hinterlegten) Katalog selbststĂ€ndig ordere inklusive Freigabeworkflow durch meine FĂŒhrungskraft – ist hier noch nicht existent. Unglaublich! Hier gibt es sogenannte IT-Betreuer*innen, die das ĂŒbernehmen.
Den ProzeĂ hĂ€lt man nicht fĂŒr wahr, wĂŒrde man ihn nicht selbst erleben:
Aktueller Bestellprozess
Wenn ich etwas bestellen möchte, geht das so:
Ich suche im Intranet die Seite dieser IT-Betreuuer*innen. Dort suche ich aus einer Liste eine Mail-Formularvorlage. Diese ziemlich groĂe Vorlage fĂŒlle ich komplett manuell aus, da gibts keinerlei automatische Dateneingabe, noch nicht mal meine Stammdaten sind vorausgefĂŒllt, es ist eben einfach nur eine dumme Tabelle.
Dieses Mailformular sende ich an den Gruppenbriefkasten dieser IT-Betreuuer*innen (fĂŒr mich die ĂŒberflĂŒssigste Truppe ĂŒberhaupt hier…). Dort gibt es immerhin seit wenigen Jahren einen Automatismus, der aus der Mail ein Ticket erzeugt. Aus dem Ticketsystem erhalte ich eine automatische EingangsbestĂ€tigung.
Der oder die Bearbeiter*in nimmt sich nun das Ticket, und es kann schonmal eine Woche bis dahin dauern… denn sie sind ja soooo ĂŒberlastet…. und – Achtung, jetzt kommts: tippt die Daten manuell in unser eigentliches Bestellsystem ein.
Die Freigabe durch die FĂŒhrungskraft (bzw. die Kostenstellenleitung, das ist nĂ€mlich nicht zwangsweise identisch mit der FĂŒhrungskraft…) erfolgt in dem Bestellsystem. Hier hĂ€ngt der Workflow oft das nĂ€chste Mal. Bei mir liegt die Kostenstellenleitung bei meinem Abteilungsleiter. Und der hat genug anderes zu tun, als permanent Bestellungen freizugeben. Wie hier Delegationen aussehen, weiss ich nicht genau (also was meine direkt FK freigeben darf).
Dann passiert bei Hardware lange nichts, und irgendwann erhĂ€lt man den gewĂŒnschten Artikel von unserem Dienstleister gebracht (SLA eine Woche). Es gibt nach der EingangsbestĂ€tigung keinerlei Statusupdate mehr. Man muĂ selbst bei den Kollegen*innen nachfragen, wo denn die Ware bleibt. Ăbrigens sind diese stĂ€ndigen Nachfragen mit ein Grund fĂŒr die „Ăberlastung“ dieser Truppe.
Software wird immerhin automatisiert bereitgestellt und ist normalerweise am nĂ€chsten Tag verfĂŒgbar.
Die Laptoptasche
Als ich neu hier im Unternehmen war, habe ich eine Laptoptasche bestellt. Ich habe also diese Mail an den Gruppenbriefkasten geschickt, und nie mehr etwas davon gehört. Damals gab es noch nicht mal diese EingangsbestÀtigung. Und irgendwann, ich weià nicht mehr, wie lange es gedauert hat, lag morgens eine Laptoptasche auf meinem Schreibtisch. Juchuuh. Ok, es hat letztenendes funktioniert, aber Transparenz = Null.
Dazu kommt noch: man hat selbst keinerlei Möglichkeit nachzusehen, was gibt es denn ĂŒberhaupt? Man kann mit den IT-Betreuer*innen telefonieren und sich beraten lassen. Aber hallo, ich will eben schnell selbst nachsehen, zB. welche Laptoptaschen bestellbar sind.
Mir wurde damals, als ich mich darĂŒber aufgeregt habe, doch tatsĂ€chlich erzĂ€hlt: aber die Leute wollen das so! Ne, is klar….
Das ist sowas von Vorgestern!
Wie es nun mit dem neuen Bestellportal funktioniert, erzÀhle ich in einem weiteren Artikel.
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