Motorrad und Auto,

Motorradtour am Wochenende mit Unfall

Bischen Clickbaiting betreiben 😉

Vergangenes Wochenende (26. – 28. April) waren wir mit einer Gruppe aus dem Umfeld Ex-Kollegen in der FrĂ€nkischen Schweiz.

Unser Basislager war das „Hotel Zum LöwenbrĂ€u“ in Adelsdorf in der FrĂ€nkischen Schweiz. Es ist schon mein dritter Besuch dort: das erste Mal genau mit dieser Gruppe im September 2011, dann mit meinem Stammtisch Ende Mai 2014, dazu gibts leider keinen Blogeintrag.

Anfahrt

Freitag mussten R und ich arbeiten, ich hatte auch noch bis 15:15 eine Besprechung. Daher sind wir erst am spĂ€ten Nachmittag losgekommen, und dann auch direkt ĂŒber die Autobahn hingefahren. 2,5 Stunden inklusive Stau bei WĂŒrzburg, aber war okay insgesamt. Kalt war es allerdings, brrrr. Vergangenen Montag noch unterwegs in Sommerklamotten, heute in den normalen Motorradsachen inklusive Innenteilen und auch noch die Regensachen drĂŒber! Und meine FĂŒĂŸe und Finger waren trotz Griffheizung kalt. So gegen 19:15 waren wir dann im Hotel. Schnell abgepackt, umgezogen und dann ein großes Radler und was zu Essen!

Tour am Samstag

Samstag war eine Ausfahrt geplant, eine Rundtour ĂŒber Bamberg, Bayreuth und NĂŒrnberg (nicht durch die StĂ€dte, sondern die ungefĂ€hre Richtung). Insgesamt 260km.

Tourtrack

FrÀnkische Schweiz Ausfahrt Samstag 27.04.2019
FrÀnkische Schweiz Ausfahrt Samstag 27.04.2019

Link zur Tour auf GPSies

Shopping

Da unsere Gelegenheitsfahrer teilweise keine Regenklamotten hatten, fuhren wir erstmal mehr oder weniger direkt nach Bamberg in den dortigen Louis, um die Jungs einzukleiden 🙂 Praktischerweise konnten sie ihre Neuerwerbungen auch direkt ausprobieren: das Wetter war leider sehr wechselhaft und auch weiter kalt bis kĂŒhl.

Dead Ends

Ab Bamberg ging es weiter auf der geplanten Tour Richtung Bayreuth. Ich probierte dabei mal aus, im TomTom via Track zu navigieren, also quasi den geplanten Weg abzufahren, und nicht von Wegpunkt zu Wegpunkt. Damit muss ich mich mal weiter beschĂ€ftigen und ausprobieren. Vorteil beim normalen Routing ist, dass man die Strecke auch unterwegs flexibel anpassen kann, Vorteil beim Nachfahren eines Tracks: die Route wird nicht im Navi neu berechnet, sondern es wird genau die geplante Strecke abgefahren. Ich fuhr ja in der Mitte, mußte also die Gruppe nicht anfĂŒhren, und konnte daher rumprobieren.

Wieso wir diese 3 mit Fragezeichen markierten Abstecher gefahren sind – keine Ahnung! Zumal wenigstens der mittlere bereits in der geplanten Tour drin war. Ich dachte, das dort vielleicht die Mittagspause vorgesehen sei, daher war das erstmal fĂŒr mich ok, als ich die Route aufs Navi geladen habe. Aber als Tourplaner*in sehe ich sowas doch und passe die Runde dann an?! Also ich tu das zumindest und bin das auch von meinem Stammtisch so gewöhnt. Ist jetzt nicht wirklich dramatisch, halt nur unnötig.

Der Unfall

An der Stelle, wo ich den Unfall eingezeichnet habe, hielten wir auf dem Marktplatz des Ortes an, um zu beratschlagen. Das Wetter wurde schlechter, es war ca. 14:30. Wir hatten bisher keine lĂ€ngere Pause gemacht, da wir die regenlosen Stunden am Vormittag ausnutzen wollten. Nun war zu entscheiden: Pause zum Kaffee trinken etc., oder lieber direkter zurĂŒck ins Hotel, und dort den Kaffee trinken. Wir entschieden uns fĂŒr die RĂŒckfahrt Richtung Hotel. Das kann man ganz gut im Navi planen: Zielpunkt eingeben mit Routingoption „Autobahn vermeiden“, da kommt dann was fahrbares bei raus.

Wir starteten vom Markplatz aus, hatten aber anscheinend die verkehrte Richtung erwischt. Wenn man steht ist wirklich manchmal auf dem Navi schlecht zu erkennen, wohin genau es weitergeht, da das Navi dann gerne mal den Weg nicht in Fahrtrichtung ausgerichtet anzeigt. Ok, kein Problem, das Navi fĂŒhrte uns ĂŒber einen kleinen Schlenker zurĂŒck, der allerdings einen quasi Fußweg beinhaltete. Und hier passierte es: der Fußweg war mittels einer Stange fĂŒr Autos geblockt. Aber es war drumherum Platz genug zum Durchkommen fĂŒr MotorrĂ€der. Dummerweise ĂŒbersah der als letztes fahrend B. diese Stange und fuhr halb dagegen. Ich war 3 MotorrĂ€der vor ihm, hörte einen Knall, sah in den RĂŒckspiegel – und ihn da liegen.

Was war passiert?

Er war mit der rechten Seite des Mopeds an der Stange hĂ€ngen geblieben, und so hatte es ihn dann völlig aus dem Nichts nach links weggekickt. Wir natĂŒrlich sofort abgestiegen und ihm geholfen. Zum GlĂŒck war B. nichts weiter passiert. Am Moped, ein grĂŒner „Plastikbomber“, also eine vollverkleidete Sportmaschine, war vorne natĂŒrlich die Verkleidung hin, und der Blinker abgebrochen. Aber sonst erstmal nix weiter zu erkennen. B konnte also weiterfahren. Zum GlĂŒck war ich mit meinem Navi dabei, denn der Rest der Gruppe hatte nix mitbekommen und war weg. Wir fuhren also zu viert die geplante Route weiter.

Wo ist der Rest?

Nach kĂŒrzerer Zeit erreichten wir 3 weitere der Gruppe, die mittlerweile unser Fehlen bemerkt hatten. Alles erzĂ€hlt, dann weitergefahren, ich vorne. Wir fuhren eine ganze Weile, und trafen doch noch auf die beiden vordersten Fahrer, die dann nach – ich schĂ€tze mal gut 15 Minuten – auch bemerkt hatten, das von 9 MotorrĂ€dern 7 fehlten….?!

WTF? Wie kann ich so lange brauchen um zu bemerken, dass mir der Großteil meiner Gruppe abhanden gekommen ist? Ich verstehe es nicht…

Doch noch ADAC

Aber egal. Wir hielten also an. GlĂŒcklicherweise. Denn nun stellte sich heraus, das am Motorrad doch mehr kaputt war, als zunĂ€chst bemerkt. Der KrĂŒmmer hatte Dellen, und was noch Ă€rgerlicher war: der KĂŒhler hatte ein Loch abbekommen, die KĂŒhlflĂŒssigkeit lief raus. Das war dann leider das Ende der Tour fĂŒr B., denn so kann man nicht weiterfahren, das Motorrad wird heiss. Also riefen wir den ADAC an. Prognose: 45 bis 60 Minuten bis Hilfe kommt. Zum GlĂŒck war es zu der Zeit trocken. Wir warteten also alle zusammen. AllmĂ€hlich kam allerdings eine dunkle Wolkenfront auf uns zu, und es war abzusehen, das es bald regnen wĂŒrde. So entschieden wir, dass ja nicht alle warten mĂŒssen. Ich fuhr mit 6 MotorrĂ€dern weiter zum Hotel. Das war noch eine recht schöne Strecke, leider immer wieder Regen und eigentlich permanent nasse Straßen. Daher muss man entsprechend angepasst fahren.

Tourguide

Ich bin es ja mittlerweile gewöhnt, einer Gruppe voranzufahren. Ich schau stĂ€ndig kurz in den RĂŒckspiegel, nach Abbiegungen sowieso. Insofern kamen wir alle gut und zusammen 😉 am Hotel an. H, der sonst immer vorfĂ€hrt, war ganz happy, dass er mal hinterherfahren konnte 🙂 Ich muss sagen, mir macht es inzwischen mehr Spaß, vorzufahren als hinterher. Und ich kann das auch ganz gut, zumindest ist dies das Feedback, das ich so bekomme.

Auf der Stammtischtour in der Eifel vorletztes Jahr, die ich komplett geplant und vorbereitet habe, war ich dann logischerweise auch Tourguide. Das Wetter war toll (beinah zu heiß), ich war echt gut drauf und hatte meinen Spaß am Fahren. So kam es, dass sobald es kurviger wurde und ich am Gashahn zog, nur noch 2 Mopeds an mir dran blieben, dem Rest wurde es zu schnell 🙂 Dazu muss ich sagen, dass ich mit Abstand die kleinste Maschine habe, die Jungs fahren ja alle die großen Qs – also GSse. NatĂŒrlich habe ich versucht, RĂŒcksicht zu nehmen auf alle, aber in Kurven mal am Gashahn zu drehen musste sein 🙂 So, das als kleine Anekdote.

Wir waren so um 17 Uhr im Hotel. Als erstes gönnte ich mir eine lange warme Dusche 🙂 Kurz vorher hatte R, der bei den Wartenden geblieben war, eine Nachricht geschickt, dass es der ADAC geschafft hat, statt eines Abschleppers ein Pannenfahrzeug zu schicken. Na herzlichen GlĂŒckwunsch. Der ADAC-Mensch sorgte aber dafĂŒr, dass dann nach weiteren „nur“ 20 Minuten endlich ein Abschleppwagen kam. Gegen 18:30 kamen auch sie endlich im Hotel an. Das Motorrad wird vom ADAC zu B. nach Hause transportiert dank ADACplus-Mitgliedschaft. Die haben R und ich ebenfalls, gerade auch fĂŒr den Service im Ausland.

Heimfahrt

Da sowohl R als auch ich nicht so gut geschlafen hatten in der Nacht auf Sonntag beschlossen wir, alleine nach Hause zu fahren. Dann können wir unser Tempo fahren, anhalten wann wir wollen usw.

Ich hatte vorher schon eine Stelle einprogrammiert, bis zu der es Sinn macht, eine schöne Strecke zu planen. Rund um Frankfurt fĂ€hrt man nĂ€mlich besser direkt ĂŒber die Autobahn, da ist eh eine Ortschaft an der nĂ€chsten, das ist nur nervig. Also im Navi „interessante Tour planen“ ausgewĂ€hlt, dabei kann man auch bestimmen, wie kurvenreich und hĂŒgelig es sein soll – ja, bitte sehr ! 🙂 – und los geht es.

FrÀnkische Schweiz Heimfahrt am 28.04.2019
FrÀnkische Schweiz Heimfahrt am 28.04.2019

Link zur Tour auf GPSies

Wir sind herrliche StrĂ€ĂŸchen durch WĂ€lder und an Wiesen entlang durch Franken und den Spessart gefahren. In Marktheidenfeld haben wir einen Stop eingelegt und eine super leckere Donauwelle im CafestĂŒbchen gegessen – ein wirklich sĂŒĂŸes CafĂ© in der Altstadt.

Das Wetter war okay. Weiterhin recht kĂŒhl, aber außer ein paar Tropfen wenigstens kein Regen! Kurz nach 15 Uhr waren wir daheim.

Fazit

Es war insgesamt ein schönes Wochenende. Trotz des Wetters hat es Spaß gemacht, Motorrad zu fahren (ich bin da glĂŒcklicherweise nicht so empfindlich). Die Gruppe war sehr nett, und da wir nur 10 Personen waren auch eine gute GrĂ¶ĂŸe um sich zu unterhalten. Und noch ein bißchen Zeit zum Erholen am Sonntag Nachmittag daheim.

Uff, so lang sollte der Artikel gar nicht werden…