Grün/Natur ist nicht immer besser
Naturkosmetik – Keine Rose ohne Dornen.
Einige Dinge ändern sich auch in Krisenzeiten nicht. So schwören Millionen Deutsche auf Salben und Lidschatten, die nicht vom Erdöl abstammen, sondern deren Zutaten auf Wiesen und Feldern wachsen. […]
Doch Natürliches kann gefährlich sein, sehr sogar. Vor allem ätherische Öle aus Blüten, Blättern oder Rinde fallen Ärzten und Toxikologen seit einigen Jahren negativ auf. Für mehr als 80 dieser Düfte wurden Allergien beschrieben.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass in ätherischen Ölen ein einzelner bedenklicher Stoff enthalten ist, ist groß, weil sich jede Blütenessenz aus vielen Dutzend Einzelkomponenten zusammensetzt“, sagt Thomas Platzek, Toxikologe am Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin. Die Substanz Limonen kann beispielsweise Allergien auslösen und steckt in vielen Pflanzendüften, angefangen von Orange, Zitrone und Bergamotte bis zu Latschenkiefer und Tanne. Bei künstlichen Düften ist jeder der Inhaltsstoffe bekannt, das Bouquet setzt sich meist aus wenigen, gezielt ausgewählten zusammen.
Jedoch sind anscheinend die extrahierten Einzelsubstanzen deutlich aggressiver als die Mischungen in ätherischen Ölen:
Natürliche ätherische Öle hätten den Vorteil, dass sie viele, auch gegensätzlich wirkende Komponenten enthalten. Dadurch glichen sich die Wirkungen, die bei isolierten Substanzen auftreten, besser aus.
Und es gibt auch etwas zum Teebaumöl:
Im Vorfeld wurden Dutzende neuer Studien ausgewertet, die ausschließlich von den Herstellern der Teebaum-Produkte selbst vorgelegt worden waren. […]
Der Tenor des Komitees fällt dennoch weitaus kritischer aus als noch vor Jahren: Das Öl des australischen Baumes, als Wundermittel gegen Pickel und Pilze gepriesen, schädigt in größeren Mengen die Nieren und enthält Methyleugenol, das als potentiell krebsauslösend gilt. Es greift ab einem Anteil von mehr als fünf Prozent die Haut an und kann Allergien auslösen. „Einige handelsübliche Artikel wie reines Teebaumöl, aber auch Deodorants, Badezusätze, Bodylotionen, Fußsprays und -puder, die zu viel Teebaumöl enthalten, sind nicht sicher“, warnt dann auch das Komitee-Mitglied Thomas Platzek.
Hm, vielleicht schmeiße ich das Teebaumöl doch lieber weg.
„Es wird Zeit, dass die Menschen begreifen, dass Natürliches nicht immer gesund und harmlos ist“, sagt Platzek. Pflanzen wehren sich mit ätherischen Ölen gegen Schädlinge und Mikroben. Derartige Stoffe sind in vielen Fällen gesundheitsschädlich und eben nicht umweltverträglich, pflichtet auch das Umweltbundesamt bei, das nicht gerade für Feldzüge gegen die Biobranche bekannt ist. Ätherische Öle setzen sich zwar aus Naturstoffen zusammen, enthalten diese aber in unnatürlich hohen Mengen.
(Quelle: faz.net)
Ja, da ist was dran!
Gerade ätherische Öle sind oft böse!
Z.B. ätherische Öle, die in dem Harz der Nadelbäume enthalten sind (z.B. Borneol) sind extrem reizend.
Ich muß mich da auch an die Nase greifen, ich tendiere auch zu "Natur = gut"….
Allerdings mir im Einzelnen zu merken, was ev. schädlich sein kann, übersteigt a) mein Interesse und b) mein Gedächtnis… hm.
Das ist ganz einfach:
Schaff Dir einen Hamster an!
Die wissen, was gut ist und was nicht.
Gebe ich z.B. abends ein Stück rote Paprika und niemand stürzt sich drauf, kann ich mit Sicherheit sagen, dass diese Paprika extrem schadstoffbelastet ist.
Das mit den ätherischen Ölen wusste ich schon lange, da man z.B. keine Sachen für Hamster aus Holz bauen darf, wo Nadelholz verwendet wird. Nur Obsthölzer, die haben diese Öle nicht. Ebenso sind viele Pflanzen für Hamster tabu…..eben wegen der Öle.
Du siehst also: mit Hamster musst Du Dir nix/kaum was merken…
;-)))
Okay…. aber gibts die auch so fertig zum Mitnehmen ? Ich befürchte ja, um die muß frau sich mehr kümmern, als sie nur zum Schadstoffbelastungs-Tests rauszuholen 😉
Aber ist lustig, wußte ich nicht.
Mir reicht es ja schon, ein paar der wichtigsten Giftpflanzen zu kennen wegen der Pferde….
Nun ja, etwas mehr Pflege und Zuwendung ist es schon….
😉
Täglich abendlich etwa 5 Minuten für füttern, Wasserwechsel und Toilettenreinigung (vorher am Haus anklopfen und "Housekeeping" sagen, dann erst das Dach vom Haus abnehmen….nicht dass Du den Hamster überraschst)….und ca. 1 Stunde Auslauf mit gelegentlichem vorbeischauen und Hamster-Bespaßung.
Das hab ich befürchtet…. 😉
Ich mag allerdings eh keine Haustiere, also Viehzeuch in der Wohnung. Mir langt die Putzerei so schon….
da hast du recht, ich komm ebenfalls leicht in die *Natur = Gut -Versuchung*.
Man darf halt nicht vergessen, selbst wenn in den Produkten wirklich nur die natürlichen Stoffe vorhanden sind, meistens sind das Konzentrate oder in irgendeiner Form haltbar gemacht (getrocknet kann zB eine andere Wirkung haben als frisch).
Tiere sind uns da einfach überlegen.
Du hast die Giftpflanzen und Pferde angesprochen. Dazu kann ich nur folgendes sagen:
Als ich meine Koppel angelegt habe, hab ich mir ein Giftpflanzenbuch gekauft, bin mit dem Buch in der Hand auf der Wiese gesessen und hab verzweifelt versucht alles zu bestimmen.
Da merkte ich zB das bei mir einiges an Wolfsmilch wächst. Ist zwar nicht extrem giftig, kann aber (bei großer Menge) zu Verdauungsstörungen führen.
Also hab ich begonnen sie auszureißen. Die Dinger haben aber lange Wurzeln, und alle hab ich natürlich auch nicht erwischt.
Was war: Die Pferde haben sie eh nicht gefressen.
Ich versuch trotzdem sie weiter zu entfernen, da die Dinger sonst zuviel werden und die anderen Pflanzen "verdrängen".
Mittlerweile vertrau ich den Pferden, wenn sie genug zu fressen haben, dann meiden sie die Pflanzen, die ihnen nicht gut tun eh von selber.
Kritisch wird es nur bei Pferden, die nie eine Wiese sehen, wenn die dann einmal irgendwo was Grünes zu fassen bekommen, dann sind sie so gierig, dass es ihnen schon passieren kann, dass sie was giftiges erwischen (hatte doch wirklich schon Pferde in der Arbeit, die an einer Eibenvergiftung gestorben sind).
Das zeigt mir nur, wenn der Mensch zuviel eingreift, also Pferde nix grünes sondern nur Heu bekommen, dann kann es zu Zwischenfälle kommen, hält sich der Mensch raus, dann passiert den Tieren auch nix.
Mit Giftpflanzen im Heu ist das so eine Sache (siehe wieder getrocknete Pflanzen haben eine andere Wirkung als frische).
So ganz streng genommen, gehört Heu eigentlich nicht auf den Speiseplan von Pferden, wer macht den Pferden in freier Wildbahn das Heu?
Genug über Pferde geschwafelt.
Was mir noch zu dem Thema einfällt:
Auch "Alt" (früher gab´s …) ist auch nicht immer gut.
Da muß ich selber ebenfalls sehr aufpassen, in mancher Beziehung steh` ich´s mir auf alte Sachen, aber die waren auch nicht immer gesund (zB Textilfärbemittel usw).
In dem Lehrgang, den ich da letzt gemacht habe, hat unsere Tierärztin das Thema "Erste Hilfe am Pferd" besprochen, und auch die Giftpflanzen behandelt. Sie sagte, daß unsere heutigen "Hauspferde" nicht mehr das Gespür für gesund/ungesund hätten, und zwar deshalb, weil die soviel Zeug zu Futtern bekämen (also Leckerlis etc., was es eben in der Natur für Pferde nicht geben würde), daß ihnen die natürliche Auslesefeähigkeit (schmeckt nicht = ungesund) abhandengekommen sei. Die können diese Geschmäcker einfach nicht mehr richtig werten und einsortieren.
Aber bedeutet natürlich im Umkehrschluß: wenn Pferde Futtertechnisch äußerst naturnah gehalten werden, sollten sie diese Selektionsfähigkeit noch inne haben.
Ja, dieses "früher war alles besser", oder "was Großmutter noch wußte" betrachte ich auch eher skeptisch. Da wird viel schön geredet…
da hat die TA sicher recht, va wenn den Fohlen schon alles mögliche an speziellem Fohlenfutter gegeben wird.
ok, also bei den Leckerlis muß ich mich auch an der Nase nehmen. Die verfüttere ich auch. Teils gekaufte, teils verwende ich hartes Brot in kleinen Stückerln als Leckerli.
Man braucht sich ja nur anschauen was in den Pellets und Müslis so alles drin ist. Manche Müslis riechen ja verdammt gut, die würde man am liebsten selber essen.
Unsere Stallbesitzerin kauft sich Hafer, Gerste, Mais und Sonnenblumenkerne von der Mühle und schrotet es dann selber. Da ist sonst nix drinnen, es staubt zwar ein bisserl, ist aber kein Problem.
Naja, und der Schoko zB der bekommt gar kein Kraftfutter, das ist der Vorteil bei Ponys.
Problem an der ganzen Sache ist halt, in unseren Gegenden ist es einfach nicht mehr möglich Pferde naturnah zu halten, viel zu wenig Platz.
Außerdem, reiten wollen wir sie ja auch, und das ist alles andere als natürlich 😉
Wie immer, Kompromisse eingehen und versuchen das beste draus zu machen.
Wenn sich der Mensch schon eingemischt hat, dann ist es auch seine Pflicht bzw seine Verantwortung auf die Tiere zu schauen.
Yepp, so sehe ich das auch !
Ich wundere mich sowieso darüber, dass es Menschen… …gibt, die meinen "Natur" sei unbedenklich.
Fingerhut, Fliegenpilz, Mutterkorn, Klapperschlange… alles total Bio, und tödlich.