Veränderung von innen – nicht erwünscht
Im März hat [der] oberste Gerichtshof der katholischen Kirche im Vatikan Bischöfen das Recht zugesprochen, Mitstreiter der „Wir sind Kirche“ – Bewegung aus kirchlichen Gremien auszuschließen. Wer sich den öffentlichen Protesten der Organisation gegen Papst, Bischöfe und Lehramt anschließe, mache sich „unfähig für die Mitgliedschaft in kirchlichen Räten“, heißt es in einem Dekret des Obersten Gerichts der Apostolischen Signatur vom 14. März 2009.
Was ist „Wir sind Kirche“ ?
Die Bewegung „Wir sind Kirche“ entstand aus dem sogenannten Kirchenvolksbegehren, das 1995 ausgehend von Österreich in mehreren Ländern stattfand. Damals schlossen sich weit mehr als eine Million Menschen per Unterschrift einem Reformkatalog an. Zu den Forderungen gehörte unter anderem die Aufhebung der Zölibatspflicht für Priester und die Frauenordination.
(Quelle: br-online.de)
Gleiches wurde für Funktionsträger von Donum Vitae beschlossen.
Wie soll da eine Veränderung stattfinden, wie sollen da modernere Sichtweisen zum Tragen kommen ? So zementiere ich den Status Quo und verhindere jedes Engagement beim Hinterfragen im Hinblick auf die „reale Welt“.
Bestärkt mich nur mehr in meiner Entscheidung, auszutreten (bzw. ausgetreten zu sein. Seit dem 01.06. ist es nun auch „rechtskräftig“ sprich vollzogen) !
Ich verstehe diese Starrköpfigkeit und das Festhalten an alten Denkweisen auch nicht. Genauso wie das Zulassen dieser alten Predigten auf Latein (mir als Heide fehlt das gerade das passende Wort *g*). So treibt man die Leute nicht in, sondern aus den Kirchen.
Das bestätigt mich auch nochmal. Oh Mann!
Da kann man echt nur noch den Kopf schütteln. Ich frag' mich manchmal nur, wie sie sich die steigenden Austrittszahlen erklären.
Das mit dem Latein ist ja hier in den Dorfkirchen zum Glück nicht mehr so. Das liegt auch im Ermessen des Pfarrers. Aber da gibt es hier in Bayern tatsächlich noch Gemeinden, in denen Männlein rechts und Weiblein links in der Kirche sitzen. Und die Leute machen das auch noch mit.
Keine Ahnung…. würde mich auch interessieren.
Das getrennte Sitzen von Männlein und Weiblein würde ich jetzt allerdings nicht unbedingt der Kirche per se anlasten. Da hängt ja sehr viel vom Ortspfarrer und auch der Gemeinde ab….
Zu der Geschichte mit den Lateinischen Messen weiß ich jetzt gar nix genaues, aber das war doch hoffentlich optional, oder ? Können sie meinetwegen tun… das finde ich jetzt nicht so schlimm (zumal ich ja Latein in der Schule hatte 😉 ), da gibt es anderes, was mich deutlich mehr stört.
Ich kann nachvollziehen, daß die Kirche es nicht als Inhalt sieht, an der Spitze aller Trends zu marschieren. Das finde ich eigentlich sogar ganz okay.
Aber Themen wie Zölibat oder Frauenordination sind längst keine "Modethemen" mehr. Damit muß sich IMHO die Kirche auseinandersetzen, gerade wenn soviele Laien sich dafür einsetzen.
Ich frage mich, wie das Selbstverständnis innerhalb der Kirche ist: will sie eine Kirche FÜR die Menschen sein, oder will sie ihre Riten und Vorschriften aus reinem Selbstzweck und für innere Zirkel bewahren und leben, und die Allgemeinheit kann, wenn sie denn sich dem unterordnet, gönnerhaft teilnehmen ?
Mir scheint, das 2. ist der Fall.
Ich bin der Meinung, die Kirche sollte mehr denn je versuchen, die MENSCHEN zu erreichen, aber wie will man das schaffen, wenn man jetzt auch noch in der Kirche lateinisch spricht. Die wenigsten dürften verstehen, was das gesprochen wird.
Ja, klar, da hast Du natürlich recht.
Ich hab jetzt mal kurz gegoogelt (zB. tagesschau.de). Also, die Sache stellt sich folgendermaßen dar:
Bisher war die Lateinische Messe verboten, nur in Ausnahmefällen mit Genehmigung durfte eine Lat. Messe gehalten werden. Nun ist dies wieder erlaubt. Also ich sehe da jetzt ehrlich gesagt keine Problematik, sondern denke, im Alltag wird sich nix ändern. Vielleicht bieten manche Pfarrer dann mal eine Lateinische Messe an, können sie ja gerne für Interessierte tun. Aber gar ein Zwang oder eine Vorschrift ist das absolut nicht.
Danke für Deine Recherche, bin ich wieder schlauer 🙂 Ist dann wohl wirklich nicht so dramatisch.
Ne, erscheint mir auch so.
Der Kirche wird, so ein bißchen meine Erfahrung, immer gleich das Schlimmste/Negativste unterstellt. Ich versuche daher immer, ein bißchen Hintergrund zu erfahren, über die Schlagzeilen hinaus. Oftmals relativiert sich das dann nämlich.