Und wer entscheidet?
Ăber 50% befĂŒrworten ein Werbeverbot fĂŒr ungesunde Lebensmittel, wenn sich die Werbung an Kinder richtet.
Gleichzeitig glaubt aber kaum jemand daran, dass das etwas bringen wĂŒrde.
Ich frage dazu vor allem: und wer entscheidet, was ein ungesundes Lebensmittel ist? Nach welchen Kriterien? Es gibt sehr wahrscheinlich tausende Produkte, bei denen die Sachlage nicht eindeutig und damit diskussionsbedĂŒrftig ist.
Wann ist eine Werbung ĂŒberhaupt hauptsĂ€chlich an Kinder gerichtet?
Das ganze fĂŒhrt doch vor allem zu einem: neue Gesetze, neue BĂŒrokratie, neue Genehmigungsverfahren, die von neu eingestellten BĂŒrokraten bearbeitet werden mĂŒssen, und, davon bin ich ĂŒberzeugt, ganz sicher nicht digital abgewickelt werden könnten.
Ich wĂŒrde, da sich genug Eltern offensichtlich nicht darum kĂŒmmern, viel eher ein verpflichtendes Fach „ErnĂ€hrung“ in der Schule (am Besten schon der Grundschule) einfĂŒhren bzw. diese Themen im Lehrplan eines passenden Faches verankern.
Denn, das hat sich gezeigt, entsprechende Informationsangebote an Eltern werden leider nur von denen wahrgenommen, die sie gar nicht brÀuchten, die eigentliche Zielgruppe erreicht man nicht.
Nicht schlecht, Ihr Vorschlag. FĂŒr die Zuckerindustrie. Da die Sachlage bezĂŒglich ErnĂ€hrung „nicht eindeutig und damit diskussionsbedĂŒrftig“ ist, kann man auf dieser Grundlage einen Lehrplan erstellen, der den Schulen (und damit den Lehrern) die Aufgabe ĂŒbertrĂ€gt, dieser Nichteindeutigkeit und DiskussionsbedĂŒrftigkeit Herr zu werden …
Damit wird aber letztlich die Entscheidung ĂŒber Kauf oder Nichtkauf in die Hand der Kinder selbst gelegt. Wie das ausgeht, ist doch klar. Wie eben bisher auch.
Ich erinnere mich, dass ich in meiner Schulzeit beim Hausmeister unbegrenzt SĂŒĂigkeiten kaufen konnte, und wĂŒrde es nicht verkehrt finden, wenn ein solches GeschĂ€ft verboten wĂ€re. Mangel an Gelegenheit wĂ€re hier auch ein Schutz.
Mein Vorschlag bzgl. Thematisierung im Unterricht zielte auf ErnĂ€hrung, Gesundheit etc. im Ganzen ab. In dem Rahmen kann dann auch das durchaus mehrschichtige Thema „Zucker“ hinbreichend behandelt werden, z.B. auch in Bezug auf den Zuckergehalt von Obst.
Letztenendes belegt die Statistik, dass leider alle BemĂŒhungen, die Leute zu gesĂŒnderem Essen zu bewegen, anscheinend nichts fruchten, denn der Anteil der Ăbergewichtigen nimmt bestĂ€ndig zu… (–> Statistisches Bundesamt) Da hilft dann auch Mikromanagement nicht wirklich weiter.