Auf der Arbeit

Lob & Feedback

KĂŒrzlich hielt ein erfahrener Agile Coach bei uns einen Impulsvortrag zum Thema „Empower Dein Team“. Folgende Ideen daraus fand ich (unter anderem) echt gut. Eigentlich so selbstverstĂ€ndlich, aber ich finde, dennoch sinnvoll, sich das immer mal wieder zu vergegenwĂ€rtigen:

Lob – Treibstoff der Motivation 👍

Ein ehrliches Lob fĂŒhlt sich gut an und kostet nicht einmal etwas. Dennoch wird es leider meist sparsam verteilt. Bei genauerer Betrachtung gibt es viele Möglichkeiten, wo und wie man loben kann:

  • Kleine Dinge machen den Unterschied: „Ich mag die Lösung, die XY eingebracht hat“ vermittelt viel mehr WertschĂ€tzung als ein trockenes „Ich mag die AB-Lösung“.
  • Wenn Ihr gebeten werdet, etwas zu reviewen – egal ob Code, ein Konzept oder eine PowerPoint – sollt Ihr natĂŒrlich Fehler finden und VerbesserungsvorschlĂ€ge machen. Aber habt Ihr auch schon einmal die Chance genutzt, um anzumerken, was Ihr toll, clever gelöst oder gut dargestellt findet?
  • Eindruck macht ein Dank auch in Form einer handgeschriebenen Kudo-Karte. Ob diese öffentlich verkĂŒndet oder direkt ĂŒbergeben werden, ist dabei zweitrangig – die Geste zĂ€hlt!
  • Oder habt Ihr schon einmal ein Kompliment-to-go bekommen oder verteilt?
  • Ihr wollt Lob greifbar machen? <Speaker> hat zu diesem Zweck fĂŒr sein Team einen coolen Pokal besorgt, der dann Sprint fĂŒr Sprint fĂŒr verschiedene Leistungen verliehen wurde.
  • Und zu guter Letzt sind Sprint-Reviews oder Retros prĂ€destinierte Events, um Erfolge zu feiern und zu sagen: „Das finde ich richtig klasse!“

Und wie spricht man Kritik an? 👎

Vom sogenannten „Sandwich-Feedback“ – den Kritikpunkt zwischen lobenden Worten zu verpacken – ist eher abzuraten. Denn Lob und Kritik verwĂ€ssern sich dabei gegenseitig und keins von beiden entfaltet seine volle Wirkung. Wenn Menschen öfter erleben, dass Lob zum Umschmeicheln einer Kritik benutzt wird, kann der Effekt eintreten, dass auch ein direktes Lob negative GefĂŒhle auslöst.

Besser ist es daher, an einer Kultur zu arbeiten, in der sowohl Lob und Feedback als auch Kritik wertschĂ€tzend angesprochen UND angenommen werden können – ohne Beiwerk und unabhĂ€ngig von (gefĂŒhlten oder tatsĂ€chlichen) Hierarchien.