Fragen des Lebens
Was macht eine Paarbeziehung aus ? Was ist wirklich wichtig ? Was hat den höheren Stellenwert, Zukunftsplanung oder das Leben miteinander ?
Zu wievielen Kompromissen und ZugestÀndnissen bin ich bereit ?
Was ist wichtiger: die vage Hoffnung auf jemanden, der in allen Belangen paĂt ? Oder das Bestehende weiterzufĂŒhren und zu ahnen, das es zu manchen Themen eventuell nie einen gemeinsamen Weg geben kann ?
Plötzlich stehen ganz andere Fragen im Raum als noch vor 6 Wochen.
Sehr, sehr schwierige Zeit.
Eine ganz schwere Frage. Mir fÀllt darauf momentan keine Antwort ein. Ist wohl eine Sache von PrioritÀten.
Es ist immer schwierig die eigenen Grenzen festzulegen. Besonders in der Liebe.
Ich bin z. B. zu vielen Kompromissen bereit, aber wĂŒrde nie soweit gehen, meine Selbstachtung zu verlieren.
Ich möchte Kinder, am liebsten sofort. Er erst in 5-10 Jahren. Wenn ĂŒberhaupt. Heiraten das gleiche Thema.
Ich weiĂ nicht, wie lange ich bereit bin, auf so fĂŒr mich wichtige Sachen zu verzichten, aber im Moment lĂ€ufts.
Ich wĂŒnsche dir Kraft in dieser Phase und natĂŒrlich viel GlĂŒck bei der Entscheidungsfindung.
Ja, eine Frage der Gewichtung. Aber wie findet man fĂŒr sich heraus, was die PrioritĂ€ten sind ? Also wirklich sind ? Und wenn man spĂ€ter feststellt, man hat auf die falschen Dinge gesetzt ?
zB. ist ein Haus wichtiger als eine Liebe ? (Jetzt sagt natĂŒrlich jeder: nein. Aber so einfach ist es nicht.)
Da habt Ihr ja auch Themem bzgl. der (gemeinsamen?) Zukunft, die ziemlich groĂ sind.
Mir geht so viel durch den Kopf, so viele Gedanken, so viel WidersprĂŒchliches, so viel, worĂŒber ich mir selbst unklar bin…
man kann hier gar nicht so einfach "nein" sagen.
meine damalige Liebe ist ĂŒber einem Haus zerbrochen. Heute bin ich allerdings froh, so gehandelt zu haben, da sie sich im Nachhinein als ohnehin untreu herausstellte. So habe ich zwar ein Haus mit einer Menge Erinnerungen, aber ich habe es wenigstens.
Ich weiss, das ist sicher kein Vergleich zu Deiner Situation. Aber ich habe damals aus dem Bauch heraus gehandelt, weil ich so etwas geahnt hatte und sich unbewuĂt meine PrioritĂ€ten dadurch verschoben. Das ist mir erst spĂ€ter aufgefallen.
Oh die Fragen kenn ich zu gut!
Auch ich zerbrech mir stĂ€ndig den Kopf darĂŒber, ob die Beziehung manch Kampf, Streit und Ărger wert ist.
Aber dann gibt es eben noch die Momente in denen man weiĂ, dass man alles richtig macht.
Und solang diese Momente ĂŒberwiegen, warte ich einfach ab. đ
Ach herrje, kommt mir das alles bekannt vor. Heute (das wechelt bei mir in den letzten Wochen ja immer mal wieder) bin ich der Meinung, dass man es letztlich so oder so richtig oder falsch macht: Entweder man kneift die Arschbacken zusammen, arrangiert sich um dann in einigen Jahren, den groĂen Frust zu schieben oder man bleibt sich und seinen Prinzipien absolut treu um dann in einigen Jahren nichts zu haben auĂer diesen Prinzipien…
Oder aber man hat einfach GlĂŒck und alles wird noch gut!
Es tut mir Leid, von deiner Zerrissenheit zu lesen, ich dachte, bei euch ginge es "bergauf"?!
Du triffst den Nagel wohl auf den Kopf: wie man es macht, macht man es falsch (oder eben richtig…).
Hab gestern auch mit meiner Freundin lange darĂŒber gesprochen. Sie ist das beste Beispiel, daĂ man in unserem Alter eben nicht mehr mit dem Finger "schnipp" macht, und der Richtige ist da. Und sie ist absolut keine "LadenhĂŒterin"…
WARUM MUSS DAS ALLES SO KOMPLIZIERT SEIN ?????
Ein Thema ist auch: wir sind eben keine 20 mehr, wo man sich miteinander entwickelt, zusammen Perspektiven erarbeitet, irgendwie alles noch vor sich hat.
Wir sind in einer Lebensphase, wo es allmĂ€hlich drum geht: wo steh ich mit 50, 60 ? Ich kann (leider) nicht mehr sagen: das und das mach ich, wenn ich erwachsen bin đ Dann bau/kauf ich ein Haus, dann erarbeite ich mir ein Heim usw.
Ich will diese Beliebigkeit, die eine Beziehung mit 25 noch hatte, nicht mehr. Ich will Gemeinsamkeit, den Alltag teilen, gemeinsam Freude und weniger schöne Tage durchleben.
Er will SpaĂ. So kommt es mir zumindest derzeit vor. Eigentlich ist er gar nicht so oberflĂ€chlich, dachte ich zumindest.
Wenn ich ja nur wĂŒĂte, wo. Dann wĂŒrde ich auf jedenfall selbst und fĂŒr mich dieses Ziel verwirklichen. Aber in dem Ort, wo wir jetzt wohnen, an dem ich mich auch sehr wohl fĂŒhle, kenne ich niemanden ! WĂ€re ich wieder alleine, weiĂ ich nicht wirklich, ob ich hier bleiben wĂŒrde, oder nicht doch in die Stadt ziehen, in der meine Freundin lebt.
Es ist alles irgendwie so kompliziert đ
Die Alternative, mich mehr in H einzuleben, gibt es natĂŒrlich auch, das ist klar. Doch mit den augenblicklichen HintergrĂŒnden fehlt mir die Motivation. Blöd, ne.
Ich kann nur fĂŒr mich sprechen, aber fĂŒr mich wĂ€re ein Leben vorzuziehen, welches vielleicht etwas weniger auf Spannung und Erleben
mit dem Partner ausgerichtet wĂ€re als vielmehr auf VerstĂ€ndnis fĂŒr das Anders-Sein, Akzeptanz und -vor Allem- Harmonie.
Das wÀre dann also eher das "Haus", bzw. das "Arrangieren" aus Deinem Beispiel.
Meine Lektion war, dass es sicher vielleicht auch was "Anderes" gegeben hÀtte, etwas Leidenschaftlicheres, etwas Spannenderes,
etwas, was mehr den TrĂ€umen und WĂŒnschen entspricht – aber man bezahlt dafĂŒr entweder mit Einsamkeit, wĂ€hrend man darauf wartet,
oder aber man hat es, kann es aber nicht fĂŒr "ewig" behalten (und DAS ist eine Erfahrung, die auch nur einmal im Leben zu machen
eigentlich schon zuviel ist).
Meist weiĂ man intuitiv doch, was wirklich "gut" fĂŒr Einen selbst ist, dauerhaft betrachtet.
Und nichts Anderes wĂŒrde ich verfolgen wollen.
Die Attribute sind etwas anders verteilt:
ich: Haus, Zweisamkeit, Alltag
er: Freiheit, SpaĂ
Sprich es ist eher umgekehrt: soll/kann ich mein BedĂŒrfnis nach "Nestbau" zurĂŒckstellen/aufgeben?, um sein Leben sozusagen mitzumachen, zu akzeptieren ?
Was mich ehrlich gesagt doch ĂŒberrascht, daĂ ich aus all Euren Kommentaren (fĂŒr dich ich mich ĂŒbrigens ganz herzlich bedanke !) herauslese: besser ein Kompromiss, besser das vorhandene akzeptieren, als den Schritt in etwas neues tun und womöglich vergeblich suchen/hoffen.
Ich hÀtte ja fast erwartet, das die Tendenz eindeutig geht zu: mach Dein Ding, verwirkliche Dich, andere MÀnner gibt es genug.
Ich stimme Euch aber absolut zu. Ich muĂ aber alles gefĂŒhlsmĂ€Ăig durchspielen, um fĂŒr mich selber Akzeptanz zu schaffen, um es fĂŒr mich selber gut zu finden, um dann auch dazu zu stehen und damit leben zu können.
Ich sage bei solchen Situationen ja immer gerne "Kopf aus! Bauch ein!". Aber das ist natĂŒrlich auch immer leichter gesagt als getan. Wobei ich damals, als ich nach 7 Jahren mit R. Schluss gemacht hatte, schlussendlich wirklich auf meine GefĂŒhle gehört hatte und diese ganzen Vernunftsachen (Freunde, Materielles, …) dann doch mal beiseite geschoben hatte. Aber ich war damals 25 Jahre jung. Ich glaub', da tut man sich leichter nochmal neu anzufangen. Wobei man ja auch immer sagt, daĂ es nie zu spĂ€t ist.
Was soll man jetzt dazu sagen? Die Zukunftsplanung ist schon wichtig. Gerade wenn es um die Familienfrage geht, sollte man in die gleiche Richtung blicken. FĂŒr fast alles andere dĂŒrften sich Kompromisse finden lassen.
Da kann dir niemand helfen. Ich wĂŒnsche dir nur, daĂ du glĂŒcklich wirst. Egal welche Entscheidung ihr treffen werdet!
GlĂŒcklicherweise spielt die Familienplanung keine Rolle, das ist fĂŒr uns beide durch.
Ja, stimmt wohl, fĂŒr alles andere kann man Kompromisse finden.
Derzeit graut es mir davor, ihm meine Sicht der Dinge darzulegen. Und das finde ich schlimm. Ich habe wirklich Angst, daĂ er dann sagt: das paĂt alles nicht zusammen, lassen wir es eben ganz bleiben. Eine absolute Sch… lage. NatĂŒrlich bin ich es nicht wirklich, aber es fĂŒhlt sich abhĂ€ngig an.
Hm, frag' dich doch mal, warum du Angst hast, daà er das sagen könnte.
kann es sein, dass er an der "neu gewonnenen Freiheit" Gefallen findet?
Ă€uĂert er sich denn dazu, ob und wie ein erneutes Zusammenleben möglich ist?
Du sagst es ja selbst – die Zeit schreitet voran. Du weisst, was ich damit sagen will…
Ja, mir ist schon klar, was das bedeutet. Deshalb sage ich ja, wirkliche sch… Situation.
Ja, klar findet er daran Gefallen. Ein Auslöser fĂŒr die ganze Krise war ja, daĂ er sich völlig eingeschrĂ€nkt gefĂŒhlt hat, gepaart mit seiner UnfĂ€higkeit, sich selbst fĂŒr seine BedĂŒrfnisse einzusetzen.
Wir haben bei unserem Treffen letztes Wochenende mal ansatzweise darĂŒber geredet, wie es nun/bald weitergehen könnte. Da kam von ihm die Idee, mehr oder weniger 2 Wohnungen zu haben (eine Hauptwohnung, und ein "erweitertes" BĂŒro). Ich könnte meinen Wunsch nach Eigentum realisieren, und er, wieder öfter in der Stadt zu sein.
Genau das hat mich ja jetzt so in diese ganzen Zweifel gestĂŒrzt und mich plötzlich vor die Frage gestellt: was ist mir wirklich wichtig, was möchte ich ?
Bisher war ich nÀmlich davon ausgegangen, daà wenn wir durch den Abstand wieder zueinander gefunden haben (was eigentlich mitlerweile der Fall ist), wir dann logischerweise wieder gemeinsam in unserer Wohnung leben.
Und nun stehen plötzlich fĂŒr mich ganz groĂe Themen zur Debatte. Siehe mein Ausgangsbeitrag.
ich wĂŒnsche Dir die Weisheit und den ungetrĂŒbten Blick, zu erkennen, ob ein Mensch wirklich DER Mensch ist, der Dir auch in 20 Jahren noch gut tut und der deine sichere zweite HĂ€lfte in allen Belangen sein kann und will.
Auch wenn es hier und da positive Signale gibt, ist in meinen Augen doch leider ein klare Tendenz zu erkennen, die nicht den Weg beschreiten will, der DIR vorschwebt. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.
Genau das sind natĂŒrlich die Fragen, die ich mir derzeit massiv stelle. Die nĂ€chsten Wochen+Monate werden zeigen, wohin die Reise geht, und inwiefern sie gemeinsam sein kann/wird.