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Der steinige Weg des Frauenfußballs

Spiegel.de – einestages: „Wenn meine Frau spielt: Scheidung!“

Sie kickten auf Äckern oder mussten sich als „Alte Herren“ tarnen: Heute ist Frauenfußball beliebt und das deutsche Team WM-Favorit, doch noch bis in die siebziger Jahre hinein war der Sport verpönt. Der DFB, in einem Monat stolzer WM-Gastgeber, wünschte die Frauen sogar lieber an den Herd.
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Insbesondere im Ruhrgebiet gründeten sich so zahlreiche Frauenfußballclubs. Ihre Spiele sorgten für Aufsehen und zogen bis zu 10.000 Zuschauer an – so viele, dass sich der DFB auf seinem Bundestag am 30. Juli 1955 mit dem Phänomen „Damenfußball“ befasste. Die Verbands-Herren beschlossen, das Frauen-Kicken aus „grundsätzlichen Erwägungen“ und „ästhetischen Gründen“ zu ächten.
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1980/81 durften die Frauen erstmals den DFB-Pokal ausspielen, 1990 wurde die (zunächst zweigleisige) Bundesliga eingeführt. Der Frauenfußball war in der Gegenwart angekommen, nur der DFB hatte damit noch so seine Schwierigkeiten. 1986 untersagte er den Frauen die Trikotwerbung. Die Begründung im Wortlaut: „Aufgrund der Verzerrungen durch die Anatomie kamen wir zu dem Entschluss, dass durch Werbung im Brustbereich der Trikots keine neuen Einnahmequellen für den Damenfußball liquiiert werden können.“

Schon sehr lustig, was sich die Herren der Schöpfung immer ausdenken, um ihre Macht zu sichern und die Frauen klein zu halten. Naja, eigentlich ist es eher traurig.