Netflix Original „S*x/Life“

In 2 Nächten hatte ich die derzeit verfügbare 1. Staffel durchgebinged, 8 Folgen mit 45-50 Minuten Länge. Gerade schaue ich sie nochmal auf englisch, was erstaunlich gut funktioniert.
Ja, wie der Titel vermuten läßt, gibt es einige einschlägige Szenen… Oder auch in Folge 3 Minute 31:54 : Keine S*x-Szene, aber als Frau der Gedanke: „och nöö, too much information, nicht wirklich sexy“ (ich frage mich schon die ganze Zeit, ob das Fake oder real ist
)
Aber auch bei dieser Serie – die eigentliche Geschichte ist das spannende:
Billie ist glücklich verheiratet mit Ehemann Cooper, sie leben mit den 2 Kindern in der New Yorker Vorstadt. Leider ist S*x ihrem Mann nicht mehr wichtig, es läuft kaum noch was. Billie fängt an, in ihr Tagebuch über ihren Exfreund Brad zu schreiben, mit dem sie bis vor 8 Jahren zusammen war. In ihrer Vergangenheit hat sie sich sexuell ausgetobt, gerade auch mit Brad. Die Beziehung zu ihm endete jedoch nach einem Schicksalsschlag mit einer heftigen Trennung. Cooper liest das Tagebuch, und nimmt es als Vorlage, um das S*x-Leben mit seiner Frau wiederzubeleben. Gleichzeitig jedoch wächst seine Eifersucht auf Brad und auf das ausschweifende Vorleben seiner Frau, von dem er bis dahin nichts wusste. Verstärkt wird dies, als Billie wieder Kontakt zu Brad bekommt, da dieser mit ihrer beste Freundin Sasha v*gelt. Brad stellt in Frage, dass Billie mit ihrem sicheren Eheleben und Mutter-Dasein wirklich glücklich ist und will Billie zurückgewinnen. Sie muss sich dem Konflikt zwischen ihrer Vergangenheit und ihrer „zu 85%“ glücklichen Ehe stellen. Und für sich die Frage klären, ob ihr Brad sowohl das Abenteuer, das sie jetzt vermisst, als auch eine stabile Zukunft wie mit Cooper bieten kann. Und was ist mit ihrer Liebe zu ihrem Ehemann, der ebenfalls an Scheidewegen steht, sich aber für die Ehe entscheidet und um Billie kämpft.
Puh, die Story ist wahnsinnig emotional und ich zumindest kann gar nicht aufhören, immer weiter zu schauen. Selbst jetzt beim 2. Durchgang! Die Story geht noch tiefer als ich hier geschrieben habe, aber ich will ja nicht zu viel spoilern.
Intellektuellen-TV #Nicht
Die Produktion gefällt (wie zu erwarten war) den Feuilleton-Redakteur:innen nicht, sie beschweren sich über zu perfekte Bodies und Häuser und mangelnde Tiefe…. pffft. Wenn ich schlaffe, unattraktive Typen/ Frauen mit fetten Bäuchen etc. sehen möchte, gehe ich in die lokale Sauna, im TV darfs schon ein bißchen hübscher sein. Wobei ich weder Brad (zu groß, Haare zu lang) noch Cooper (könnte Barbies Ken sein = irgendwie zu glatt) mit einer 10 bewerten würde. Aber natürlich kann man sie gut ansehen.
Die mangelnde Tiefe kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, aber das ist wohl in meiner beschränkten Intellektualität begründet Mit Intellektuellen-TV brauchte man mir noch nie kommen. Ich will einfach nur gut unterhalten werden und mitfiebern können bzw. emotional berührt werden.
Daher ertrage ich wahrscheinlich auch dt. Produktionen kaum noch, da gehts ja gar nicht ohne den erhobenen Zeigefinger, die passende anspruchsvolle Musik (von denen man Ohrenschmerzen bekommt), und die Schauspieler:innen haben mit Ausnahmen wohl noch nie ein Fitnessstudio von innen gesehen. Emotionen kann ich überhaupt nur sehr selten finden, alles wirkt oftmals einfach nur steril und nimmt mich überhaupt nicht mit.
Am anderen Ende der Skala findet sich dann sowas wie „Der Bergdoktor“ u.ä., was ebenfalls nicht zu ertragen ist.
Wobei die Vorraussetzung für richtig gute Produktionen natürlich nicht gutaussehende Darsteller:innen sind, siehe Breaking Bad. Aber sie sind durchaus hilfreich
Schon komisch, dass Produktionen wie S*x/Life, Bridgerton u.ä. so abräumen, vor allem auch in Deutschland. Tja, lokale Filmschaffende – think about it…. Dem Feuilleton scheint es jedenfalls ein Rätsel zu sein…
Immer wieder wird in Berichten über „S*x/Life“ der Bezug zu „365 Days“ hergestellt, ein Netflix Original-Film. Den habe ich ebenfalls gesehen, und fand ihn naja. Zum einen, weil mir darin die S*x-Szenen deutlich zu rough der Frau gegenüber sind – sie sind übergriffig und brutal, außerdem ist die Story echt zu platt. Der Hauptdarsteller ist zudem überhaupt nicht mein Typ. Hier stimme ich der Rezeption von GQ tatsächlich zu (bis auf den Vergleich mit 50SOG, der geht gar nicht… und ist Null passend, da liegen IMHO Niveau-Welten dazwischen ).
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