Auf der Arbeit

Kopf schütteln

Hier kann man nur noch den Kopf schütteln.
Bei uns geht ja schon seit 2-3 Jahren der Sparpinsel um. Statt nun die Leute, die dadurch immer mehr Arbeit und Aufgaben haben, möglichst gut zu unterstützen, und von überflüssigen Aufgaben zu entlasten, ist die Tendenz zunehmend genau andersherum.

Auf Grund diverser Revisions- und Audit Feststellungen kommen aus allen Ecken derzeit Excellisten u.ä. Dokumentationsanforderungen gekrochen, die ausgefüllt werden müssen (und das nicht nur einmal, sondern oftmals für jeden Change).

Wenn dadurch wenigstens eine Qualitätsverbesserung erzielt werden würde. Aber es handelt sich zu 95% um reine „Save My Ass“-Geschichten. Damit die Großkopferten sagen können – wir prüfen dies und das, wir stellen dies und jenes sicher. Aber durch das reine Dokumentieren ändert sich de facto doch an der Qualität nichts! Und je weniger Zeit wir alle für unsere eigentliche Arbeit haben, desto mehr geht dies zu Lasten gerade der Qualität.

Mal ganz davon abgesehen, daß wir hier lokal gar kein Problem mit unserer Qualität haben! Vielleicht fehlt mal der eine oder andere Nachweis, den Audit gerne sehen würde – aber das ist doch reiner Formalismus.

Ein Kollege sagt mitlerweile: am besten, wir implementieren keine Änderungen mehr, sondern füllen nur noch Excels aus. Ich muß sagen – er hat nicht unrecht.

Natürlich würde manches wirklich helfen, zB. eine Niederschreibung von Testcases (haben wir leider nicht für alles). Aber dies ist auf Grund der Ressourcensituation einfach nicht machbar.

Die Einführung eines neuen umfassenden Anwendungsentwicklungsprosses halte ich ebenfalls für sinnvoll. Aber dann bitte erstmal adaptiert auf die Bedürfnisse des jeweiligen Landes, angefangen mit einem kleineren Projekt und begleitet durch die Zentrale. Und nicht lauter Anforderungen stellen, die vielleicht in der Zentrale mit über 1000 Entwicklern bestimmt sinnvoll sind, aber nicht für ein kleines Land mit 40 Developern.

Wieso soll ich unser Testdokumentationstool, mit dem wir hier lokal gut zurecht kommen, und worin auch das Change Request Tracking integriert ist, überführen in das zentrale Tool, nur damit man Testcases länderübergreifend nutzen kann, was für uns hier lokal null Relevanz hat ?!

Denn sie wissen nicht, was sie tun….
Aber was kann man schon erwarten, wenn der regionale IT Chef BWLer ist…. ?!