Hinterher-Telefonieren
Immer mehr Ärzte:innen rufen einen Tag vor dem Termin an und erinnern daran.
Das finde ich schon erschreckend. Denn dahinter steckt ja, dass anscheinend zunehmend Patienten:innen Termine vereinbaren, und dann einfach nicht kommen. Krass.
Das würde mir ja im Traum nicht einfallen! Zum einen muss ich es doch schaffen, mich selbst so zu organisieren, dass ich meine Termine im Griff habe. Zum anderen gebührt der Anstand, dass ich den Termin absage, sollte ich verhindert, krank, what ever sein!
Dieses Verhalten passt zur zunehmenden Selbstbedienungs- & Pamper-Mich-Mentalität. Offensichtlich kommt für immer mehr Leute zu Beginn der Liste -ICH-, auf Platz zwei ebenfalls -ICH-, auch an dritter Stelle -ICH-, dann kommt lange niemand, und dann kommen die anderen.
Wow.
Gepampert
Aber ist ja logisch, wenn die Eltern dem (natürlich) einzigen Kind ständig erzählen, wie toll es doch ist, das Kind tun und bleiben lassen darf, was ihm gerade in den Sinn kommt, die Eltern alles für es regeln, es kaum mal selbst Verantwortung übernehmen muss.
Die so erzogenen Kids sind nun erwachsen, und ihnen gehört die Welt (lt. eigener Wahrnehmung)! Und ich glaube nicht, dass es in Zukunft anders/ besser wird.
Ja, bißchen übertrieben und natürlich verallgemeinert, aber leider trifft man immer mehr auf solches Verhalten, finde ich.
Schul-Taxi
Man schaue sich nur mal an, wie heutzutage die Kinder in die Schule gebracht werden: Mama/ Papa fahren natürlich mit dem Auto vor! Alleine hinlaufen? Oh Gott, was könnte da meinem Ein-und-Alles nicht alles passieren! Ich habe Berichte der Polizei gelesen, dass zunehmend Kinder selbst am Ende der Grundschulzeit nicht in der Lage sind, sich selbst im Verkehr zu orientieren und z.B. eigenverantwortlich eine wenig befahrene Straße zu überqueren.
Meine Eltern hätten mir sonstwas erzählt, wenn ich verlangt hätte, sie sollen mich bitte mit dem Auto zur Schule fahren! Meine Grundschule war einige km entfernt, ich musste ein paar Strassen überqueren und durch einen kleinen Park gehen. Am Anfang sind die Eltern natürlich mitgegangen, und wir sind auch meistens mit mehreren Kindern gelaufen. Wir haben das gut überlebt, und uns dabei mit den Vorsichtsmaßnahmen im Verkehr vertraut gemacht.
Zum Gymnasium bin ich mit dem öffentlichen Bus gefahren. Wir wohnten in einem Vorort, die Schule war im Zentrum. Da gab es gar keine Diskussion, dass das irgendwie anders laufen könnte.
Ich stimme dir voll zu, aber es liegt auch an den Schulen. Ich sehe es in meinem Alltag, die Eltern der 1.Klässler helikoptern zum Teil bis zum Abwinken. Mit Projekten wie „Verkehrswoche“ und der Unterstützung der Schule kommen die Kleinen dann darauf, dass es auch anders geht und „erziehen“ ihre Eltern. Leider ist das allerdings an wenigen Grundschulen der Fall, woran das liegt, weiß ich nicht. Allerdings sind wir von drei Grundschulen am Ort die einzige, die es so jedes Jahr vor den Herbstferien durchzieht. Die Zahlen der Kinder, die nach den Herbstferien mit Bus und Fahrrad fahren oder eben laufen steigt dann jedoch immer. Derzeit liegen wir bei 90 % die nicht vom Elterntaxi gebracht werden und das bei einem sehr großen Einzugsgebiet.
Ich musste auch laufen (5km) und später Bus fahren (14 km) in der Grundschule schon, später in der RS war es sowieso selbstverständlich.
Hallo Juna, sorry, dass ich erst jetzt zum Antworten komme
Als ich in der Grundschule war, gab es Standardmäßig einen Tag „Verkehrserziehung“, wo die Polizei kam, und wir u.a. eine „Fahrradprüfung“ ablegen mussten/ konnten: mit dem Fahrrad musste man durch einen Parkour, der Verkehrssituationen darstellte, navigieren. Das gibt es also nicht mehr? Das ist echt schade!
Finde ich toll, dass ihr da mit den Kinden übt, und der Erfolg gibt Euch recht
VG Alex