Ich hatte mir (ca.) im November beim Yoga eine Zerrung des linken Oberschenkels zugezogen (so meine Selbstdiagnose). Bei einer Übung mit komisch verdrehter Beinhaltung, ich war wohl noch nicht richtig warm. Habs auch direkt bereut…

Es wurde mit der Zeit ein bißchen besser, ging aber nicht vollends weg. Es waren glücklicherweise keine richtigen Schmerzen, aber ich merkte bei bestimmten Bewegungen, dass da was nicht stimmt.

Anfang diesen Jahres beschloss ich, doch mal zum Orthopäden zu gehen, denn die Bescherden waren weiterhin latent vorhanden.

Orthopäde Termin 1

Der Orthopäde befragte mich dazu und machte ein paar Übungen/ Tests auf der Liege. Schnell war klar, das hat nix mit dem Oberschenkel zu tun, sondern mit der Hüfte. Er ließ die Stelle röntgen, und man konnte sehen, dass der Oberschenkel- oder Hüftkopf an einer Stelle links deutlich ungleichmäßiger war als rechts. Das nennt man Cam-Impingement-Syndrom = Nockenwellen-Syndrom. Wenigstens was mit Autos (oder Motorrädern) 🙂

Die Ursache: beginnende Arthrose.
Uff, das versetzte mir erstmal einen kleinen Schock.

Behandlungsmöglichkeiten: Krankengymnastik & manuelle Therapie, je nach Schädigung des Gelenkes kann auch eine Hüft-OP (Hüftarthroskopie) notwendig sein.

MRT

Zur weiteren Abklärung musste ich ins MRT.

Dies konnte nicht direkt in der Praxis gemacht werden. Glücklicherweise gibt es darauf spezialisierte Praxen, z.B. in Frankfurt. Da sie auch Notfälle bearbeiten, habe sie demtentsprechende Öffnungszeiten. Ich hätte noch am gleichen Abend um 22 Uhr kommen können… ne, da hatte ich keine Zeit, also dann am Folgetag Abends 18:30.

In der MRT-/CT-/Röntgen-/Mammographie-Praxis war es um die Uhrzeit angenehm ruhig, ich musste kaum warten. Im MRT selbst musste ich anfangs echt mit meiner Platzangst kämpfen. Aber geschlossene Augen und Gedanken an völlig anderes halfen mir über die 15 Minuten hinweg.

Wer noch nie im MRT war: Man fährt waagerecht Kopf voran in das Gerät rein. Es fühlt sich an wie ein enger, heller Tunnel. Da das Gerät 3-dimensionale bzw. Schnitt-Aufnahmen tätigt, fährt es in dem großen Gehäuse unsichtbar um einen rum und „knipst“ die Fotos. Unsichtbar – ja, aber alles andere als unhörbar. Ich hatte zwar einen Lärmschutzkopfhörer auf, aber es war immer noch ein echt lautes Rattern und Summen.
Es war nicht meine erster Kernspintomographie (bzw. Magnetresonanztomographie), daher kannte ich das schon. Eine MRT ist übrigens ohne Strahlenbelastung.

Anmerkung: es gibt wohl mitlerweile auch sogenannte offene MRTs, bei denen man nicht mehr in einer geschlossenen Röhre liegt. Mein Arzt riet mir jedoch davon ab, die Bildqualität sei nicht gut genug. Und so schlimm ist es für mich jetzt auch nicht. Nix was ich nicht in den Griff bekomme 🙂

Direkt nach der Magnetresonanztomographie sprach ein Arzt mit mir den Befund durch. Er konnte das Impingement-Syndrom so nicht erkennen. Jedoch sieht man auf den Bildern deutlich, dass am linken Oberschenkelkopf Knorpel fehlt, und sich als Folge eine kleine Zyste gebildet hat (➡ roter Kasten, die Zyste ist der kleine Punkt oberhalb des fehlenden Knorpels).

Er bestätigte als Ursache die beginnende Arthrose.

Als Behandlung sah er eine OP nicht als notwendig an, sondern die Bekämpfung der Symtome mittels Physiotherapie.

Ich bekam einen Zugangscode, mit dem ich Befund und Bilder online abrufen kann (s.o.), super praktisch. So musste vor allem auch mein Orthopäde nicht erst auf den Befund via Post warten.

Orthopäde Termin 2

Zwei Tage später war ich erneut beim Orthopäden. Er ist derjenige, der die Gesamtsicht hat und die Behandlung empfiehlt. In Kombination mit dem Röntgenbild blieb der Befund des Cam-Impingement-Syndrom bestehen.

Als Behandlung sieht er die Optionen genau wie der MRT-Befundarzt. Daher habe ich nun erstmal 10 * Krankengymnastik und 10* Manuelle Therapie verschrieben bekommen. Danach wieder Termin beim Orthopäden und dann weitersehen.

Physiotherapie

Wir haben bei uns im Ort fußläufig eine Physiotherapie, bei denen ich vor 6 Jahren schonmal wegen Schulterproblemen war. Ich habe nun von Mitte Februar bis Ende April wöchentlich 2 Termine Physio. Passt genau bis vor unseren geplanten Urlaub im Mai.

Bin gespannt, wie das wirken wird. Hoffentlich gut!

Der Sport, den ich mache, wirkt mal positiv auf das Befinden, manchmal auch nicht so gut. Ich achte aber nun penibel darauf, keine Bewegungen & Übungen zu machen, die auch nur ganz geringfügig in Richtung „ich merke es in der Hüfte“ gehen.

Ausblick

Das Problem solcher Schädigungen ist, dass sie nicht heilen, da sie nicht von Blut durchflossen werden. Es kann also nur schlimmer werden, hoffentlich geschieht dies aber sehr langsam.

Dennoch: mit einer künstlichen Hüfte (oder gar 2?) muss ich wohl rechnen, nur der Zeitpunkt ist offen. Hoffentlich dauert es noch gaaaanz lange… ✊✊✊

Meine Mutter hat ebenfalls mit Arthrose zu tun, bei ihr betrifft es aber hauptsächlich die Hände. Und sie ist auch schon 83…

PS. Wird allmählich ein Tag „Gesundheit“ oder so ähnlich fällig?? 😮 Ich führe es mal ein….