Auf der Arbeit

Wie zu erwarten

Termin mit meiner Product Ownerin (PO) und Kollege SF, seines Zeichens ja jetzt PO des IT Change Management Teams (CM).

Thema: Wir haben in den Jahresabschlußprüfungen von den Wirtschaftsprüfer:innen ein paar Dinge zum IT Change Prozess ins Gebetbuch geschrieben bekommen, die wir angehen müssen.

Anforderung

Beispielsweise ist nur mit großem Aufwand nachzuvollziehen, auf Grund welcher Anforderung ein Change Request (CR) umgesetzt wurde. Weiterhin muss oft mühsam manuell für Change Requests der Nachweis über den Test und die Freigabe beigebracht werden, da sie völlig losgelöst davon dokumentiert wird. Bei Infrastruktur-Change Requests liegt manchmal gar keine Tesdoku & Freigabe vor.

Es muss also zukünftig im Change Request klar erkennbar sein, zu welcher Anforderung der CR gehört, wie das Testergebnis war, zudem muss die Dokumentation der Freigabe für die Produktivsetzung vorhanden sein. Entweder als Link zu anderen Tools, oder direkt im CR als Attachment o.ä.

Wir hatten bereits mit Product Manager (PM)-Kollege M. dazu ein Epic formuliert, aus dem ein Feature an das IT Change Management Team geht mit der Bearbeitung dieser o.g. Themen. Denn dies ist ganz klar im Rahmen des IT Change Prozesses zu behandeln, sie müssen als QS drauf achten, dass die Changes zukünftig diesen Anforderungen genügen.

Abstimmung

Heute haben wir nun gemeinsam mit SF die Anforderungen genau spezifiziert als Abnahmekriterien für dieses Feature. Außerdem will Kollegin G. noch Beispiele aus der letzten Prüfung zusammensuchen und ans CM-Team weitergeben. Als Hilfe für die Kunden:innen = Nutzer:innen des IT Change Prozesses.

Bei nahezu allen Punkten hatte SF nichts anderes im Sinn, als die Arbeit wegzuschieben: mehr oder weniger O-Töne:

  • „Die Anforderungen müssen dann über die ARTs und Gilden an die anderen weitergegeben werden, damit sie diese zukünftig erfüllen“
  • „Ich warte, bis ihr die Beispiele liefert“
  • „Wir müssen das dann noch genauer Ausformulieren“ – mit „wir“ gemeint: Kollegin G., ich, und ganz am Ende zur Not auch er

Initiative = Null

Er zeigte (mal wieder, so vorhersehbar) Null Initiative, das Thema von sich aus anzugehen und auszuarbeiten. Er hat es überhaupt nicht als sein Thema angenommen. Sondern eher im Sinne von: das müssen doch die anderen lösen.

Jedoch muss das IT Change Management diese Anforderungen konkret bearbeiten, detaillieren und ausformulieren (z.B. was sie wie und wo im Change Request konkret erwarten), und sie in die Dokumentationen rund um den IT Change Prozess aufnehmen. Außerdem müssen sie sich im Team darüber einigen, dass dies zukünftig Pflichtbestandteile eines CRs sind, die im Zweifelsfall aktiv eingefordert werden.

Als ich mal kurz auf Toilette war, muss er wohl noch deutlicher von G. die Arbeit eingefordert haben (erzählte sie mir im Nachgang). Sie ist recht neu und kennt ihn noch nicht so, bei mir hat er es sich nicht so explizit getraut. Aber G. ist ja zum Glück alles andere als blöd :-), außerdem hatte ich sie natürlich gebrieft.

Einigkeit beim Rest

Zum Glück sind wir uns mit PM und auch Chef-Chef alle einig: das ist eindeutig Aufgabe des IT Change Managements!

Was wir aber wohl nochmal deutlicher im Feature formulieren müssen: das wir aus Regulatorik-Sicht erwarten, dass das IT Change Management als Gatekeeper fungiert und Changes nur durchlässt, wenn sie die Kriterien erfüllen. Sonst wird das nämlich nix. Und G. und ich fürchten, dass ist noch nicht so klar bei SF angekommen.

Die Einführung der neuen Anforderungen wird nicht von alleine passieren und auch niemand für ihn erledigen! Da muss er nun doch tatsächlich mal als PO tätig werden. Zu Hülf 😮

Bin sehr gespannt, wie das weitergeht! 😋