Noch mehr Worte
Entstanden als Antwort auf den Kommentar von Neon zu meinem Post
Zu dem „Foto“: Die Quelle des ZDF hierfür ist der Verein „Sozialhelden eV“. Dieser setzt sich für Teilhabe und Barrierefreiheit ein und darin engagieren sich (naheliegend) viele Menschen mit Behinderung. Insofern ordne ich die obigen Aussagen so ein, dass sie von Betroffenen stammen und ihre Meinung dazu widerspiegelt.
Ich empfinde die Neuformulierungen insgesamt als deutlich positiver. Denn sie rücken nicht eine Schwäche oder Makel in den Vordergrund („leidet“, „gefesselt“, „…schwäche“) sondern beschreiben eine Tatsache ohne Wertung.
Als ich an diesem Bild vorbeigekommen bin, war mein spontanes Gefühl dazu: Ja, völlig richtig, gefällt mir, finde ich gut!
Ich verstehe den Ansatz, in den gestrichenen Formulierungen drückt sich das Überwinden der Behinderung aus. Aber vielleicht wollen Menschen mit Behinderung einfach möglichst normal gesehen werden, weder mit Abwertung noch mit Überhöhung?
Ich muss gestehen, ich habe IRL nicht so viele Berührungspunkte zu Menschen mit Behinderung. Ich habe zwei weiter entfernte Kollegen:in im Rolli und auch früher schon Kollegen im Rollstuhl. Im Büro wird das gar nicht weiter thematisiert, unsere Gebäude bspw. sind darauf eingerichtet.
Ich habe verschiedene Romane gelesen, in denen als Hauptrollen Menschen mit Behinderung vorkamen, bspw.:
- natürlich den Klassiker „Ein ganzes halbes Jahr“ – so, so gut (der Film steht immer noch auf meiner Watchlist)
- sowie jüngst „Ein Sommer und ein ganzes Leben“ – ebenfalls sehr gut.
Daraus nehme ich für mich mit, mit welchen Alltagsproblemen sie zu kämpfen haben, über die ich mir vorher nie Gedanken gemacht habe. Und erweitere so mein Sichtfeld (versuche es zumindest).