Auf der Arbeit

Herausforderungen

Seitennotiz: Den Beitrag habe ich bereits Ende Juni geschrieben, aber bisher nicht komplett fertig gestellt. Daher erscheint er erst jetzt. Vorweg: es lÀuft gut!

Meine Lieblingskollegin ist vor kurzem zur Product Managerin (PM) „upgegraded“ worden. Macht auch total Sinn, wir sind nun ein eigener sogenannter PM-Strang in unserem ART. Wir stellen das Center Of Excellence (CoE) unseres ARTs dar, denn als „Enabler-ART“ dĂŒrfen wir, analog eines CoEs, Vorgaben erlassen. Und zwar sind wir in den Themen unterwegs, um die Regulatorik in den IT-Betrieb zu bringen. Wir konkretisieren die prinzipiellen Anforderungen, die unser CoE Governance erlĂ€ĂŸt, fĂŒr den IT-Betrieb.

Beispiel aus meinem „Projekt“ zum Asset Management:

Anforderung seitens CoE Gov: „IT Assets mĂŒssen in einem Verwaltungssystem verwaltet werden“. Wir werden regeln, dass dafĂŒr der Workflow „Onboarding IT-Asset“ im Tool xyz zu durchlaufen ist, dass im Verwaltungssystem fĂŒr die Instanzen des IT-Assets die regulatorischen Attribute erfasst werden mĂŒssen, dass die Lifecycle-Prozesse des IT-Assets beschrieben sein mĂŒssen usw.

Neue Rolle: PO

Jedenfalls ist meine Kollegin damit nicht mehr Product Owner (PO) unseres Teams. Das werde ich nun. Dazu mussten wir noch meine Beförderung zur Senior Consultant abwarten, da beides zusammen derzeit nicht geht. Fragt nicht…. Personal hat es nach 1,5 Jahren (plus ca. 3 Jahren Vorlauf) noch nicht geschafft, ein neues Rollenmodell, das auf unsere agile Organisation passt, zu erarbeiten….

Was will ich eigentlich sagen: Mit der neuen Rolle als PO mache ich mir verstÀrkt Gedanken, wie unser Team effektiver arbeiten kann.

Denn: durch die herrschende Panik vor dem D-Day (hihi, passt sehr gut: DORA-Start-Day) ist so viel Unruhe, es kommen so viele terminliche Vorgaben von oben runter, und wir mĂŒssen uns stĂ€ndig mega brand-dringend um Zeug kĂŒmmern, dass wir inzwischen völlig wuschig sind, hauptsĂ€chlich reagieren, und kaum noch zum effektiven Arbeiten kommen.

Das muss dringend anders werden. Wir mĂŒssen unsere EingangskanĂ€le besser im Griff haben – sprich deutlich reduzieren. Und dabei möglichst alles, was reinkommt, bewerten, schĂ€tzen, priorisieren, und geordnet einplanen, gegebenenfalls etwas anderes streichen. Denn alles kann nicht bearbeitet werden, wir haben schon genug Überstunden auf der Uhr.

Coach

Ab Mitte Juli fĂ€ngt in unserem ART ein neuer Scrum Master an. Ich habe gleich mal heute beim PI Planning mit Cheffe klar gemacht, dass wir ihn direkt fĂŒr unser Team als Agile Coach bekommen. Es ist ja nicht so, als wenn wir um die Probleme nicht seit lĂ€ngerem wĂŒssten und das auch in der letzten Retro thematisiert haben, jedoch hat sich gezeigt, das wir nicht in der Lage sind, das selbststĂ€ndig wirklich nachhaltig zu Ă€ndern. Es braucht dazu Hilfestellung von außen.

Nur noch kurz die Welt retten

Die Probleme sind viel hausgemacht. Kollegin G hat leider sehr die Tendenz, die Welt retten zu mĂŒssen. Sie versucht jedes Problem, das an sie herangetragen wird, zu lösen, zu helfen, zu unterstĂŒtzen. Das fĂŒhrt natĂŒrlich dazu, dass immer mehr bei ihr abgeladen wird, denn G kĂŒmmert sich ja.

Wir haben schon oft darĂŒber gesprochen, ihr ist das durchaus auch selbst bewusst, aber es ist halt einfach nicht ihr Ding, was abzulehnen, was liegenzulassen – sehenden Auges dass es dann evtl. schief geht.

Jedenfalls trudeln mehr oder weniger hĂ€ufig den Tag ĂŒber Mails und Anrufe ein mit Fragen, ArbeitsauftrĂ€gen, KlĂ€rungsbedarf usw. Und G lĂ€ĂŸt sich da viel zu oft direkt drauf ein.

Bei mir lĂ€uft auch einiges auf, ich kann aber mittlerweile sehr gut die Augen zu machen vor Dingen/ Themen, fĂŒr die ich einfach nicht zustĂ€ndig bin (und die mich auch nicht nĂ€her interessieren).

Lösungsideen

Mein Mann macht das inzwischen so: wenn er konzentriert arbeiten will/muss, schaltet er sein Telefon stumm und liest in der Zeit keine Mails. Macht völlig Sinn, denn jede Störung sorgt fĂŒr maximale IneffektivitĂ€t.

Das werde ich G kommende Woche vorschlagen, ob sie dass mal ausprobieren möchte. Ich werde das ebenfalls tun, um meine eigene Arbeit auch erledigt zu bekommen.

Zudem mĂŒssen wir alles, was mehr Aufwand als 0,5 Tage benötigt, als Ticket ins Backlog erfassen und dann s.o.: schĂ€tzen, priorisieren, einplanen. Und eventuell etwas anderes dafĂŒr wegschieben.

Bin sehr gespannt, wie wir das hinbekommen!