Auf der Arbeit

Die Einschläge kommen näher

Mittlerweile kommt uns das Corona-Virus beständig näher. Als ich das erste Mal davon mitbekam, hätte ich nicht im Traum gedacht, daß es hier direkt bei uns so ernst werden wird!

4 Infizierte

In der Firma haben wir nun vier bestätigte Infizierte, davon jedoch nur eine Person an meiner Lokation. Und diese ist nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub auch gleich daheim geblieben, so dass für die Kolleginnen und Kollegen keine Ansteckungsgefahr bestand.

Meine Kollegin, die im benachbarten Bundesland wohnt und allein-erziehend ist, muss nun ab Montag von zuhause aus arbeiten, da in dem Bundesland ab kommender Woche Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben. Das wird auch viele weitere Kollegen*innen betreffen.

Wahnsinn, was das für Auswirkungen auf die Eltern hat! Sie hat ja Glück, dass es bei uns recht gut geht mit der Arbeit von zuhause. Aber was ist mit Personen, die einfach zwingend vor Ort sein müssen? Ärzte*innen, Pfleger*innen, Feuerwehrleute,.. eben alle, die im Service oder Dienstleistungsbereich arbeiten.

In Bayern (und auch anderen Ländern) wird es eine Notversorgung geben für Kinder von Eltern, bei denen beide in systemkritischen Berufen tätig sind (medizinischer Bereich, Polizei usw.), analog natürlich auch für Alleinerziehende. (Quelle: FAZ)

Abwägungen

Im Lagebericht des Robert-Koch-Institutes am 12.03.20 (diese täglich stattfindenden Pressekonferenzen kann man auf YouTube via Tagesschau ansehen) hatte der Leiter berichtet, wie derzeit die Abwägungen getroffen werden: Alles, was nicht notwendig ist, muss unterbleiben (zB. Fussballspiele), aber Services, die dafür sorgen, dass Personen (vor allem in – wie oben genannt – systemkritischen Berufen) ihrer Arbeit nachgehen können, müssen bestehen bleiben solange es vertretbar ist: also bspw. Schulen, Kindergärten oder auch der öffentliche Nahverkehr.

RKI Lagebericht vom 12.03.20

Seit heute 13.03.20 wird anscheinend die Lage anders eingeschätzt: viele Bundesländer gehen nun doch den Weg, Kindergärten und Schulen zu schließen. Ich unterstelle mal, dass wurde sorgfältig abgewogen und die Pros und Cons einander gegenübergestellt.

Die Lage ist ernst

Ich gehöre wirklich zu den letzten, die das alles für „übertriebene Panikmache“ halten und der Meinung sind, „die Grippe ist doch genauso schlimm da regt sich auch niemand auf“ – nein, ist sie nicht, zudem gibt es dagegen Impfungen!

Generell finde ich, dass die Situation hier bisher gut gehandelt wird in Deutschland. Wir haben frühzeitig (gerade noch ansatzweise rechtzeitig, würde ich sagen) mit den richtigen Maßnahmen begonnen.

Das RKI sagt, dies wird sich nun in den nächsten Wochen zeigen: wenn sich die Fallzahlen nicht alle 7 Tage verdoppeln (wie es statistisch vorhergesagt wird für solche Situationen), sondern die Entwicklung langsamer ist.

Ignoranten

Ziemlich sauer bin ich auf diejenigen, die das alles auf die leichte Schulter nehmen, da sie eine Corona-Erkrankung wahrscheinlich sehr gut überstehen würden (wie ich selbst wahrscheinlich auch). Diese Mitmenschen sehen aber nicht, wie wichtig der Schutz der gefährdeten Bevölkerung ist, der Risikogruppen (wie zB. meine Eltern)! Und das da jede*r mithelfen und alles dafür tun muss, um die weitere Verbreitung so lange zu verzögern wie irgend möglich.

In einer Online-Abstimmung auf FAZ.net sagten 21%, sie werden ihre sozialen Kontakte nicht einschränken. Entweder hocken diese Personen sowie nur daheim, oder sie beziehen es ausschließlich auf Freunde+Bekannte (was ja noch sein kann), oder sie gehören zur o.g. Gruppe. An der Abstimmung hatten 14.100 Personen teilgenommen, also verhalten sich ca. 3000 Leute so, als ob nichts sei. Danke auch. Hoffentlich waschen sie sich wenigstens gründlich und oft die Hände…