Allgemein

CAL Fires

Ich schaue weiterhin aktuelle Infos zur Lage in LA, hauptsächlich auf den entsprechenden Seiten (s.u.), sowie über YouTube Streams von CNN etc.

Kommunikation

Interessant sind die Datenqualität, -aktualität und Darstellung/ Kommunikation der Lagen im Internet:

3D-Maps

Es gibt detaillierte 3D-Karten, auf denen ständig aktuell die Ausdehnung der Feuer, die Evakuierungszonen (Mandatory & Warning), Windrichtung & -stärke usw. dargestellt werden.

Demographische Informationen

Seite mit demographischen Informationen der Betroffenen, wie Anzahl der Haushalte mit Disabilities (Rollstuhl o.ä.), Haushalte mit Alter 65+, Anzahl Kinder im Kindergarten, Grundschule etc., Haushalte ohne Auto, Baujahr der Häuser, Energieversorgung der Häuser (Gas, Strom….), gesprochene Sprachen…
➡️ Das sind so wichtige Daten, um Kommunikation, Evakuierung, Not-Versorgung zu planen und die Gefährdung einschätzen zu können (z.B. Haus mit Gastank).
Hierzu würde mich mal die Datenlage in D interessieren….

Damage Inspection

Bevor die Bewohner:innen in ihr Zuhause (bzw. was davon noch übrig geblieben ist 😢) zurückkehren können, werden die Häuser durch offizielle Stellen von außen (?) inspiziert. Hierbei erfolgt eine grobe Beurteilung und Klassifizierung der Schäden (Objekt zerstört, Objekt massiv betroffen, …, Objekt nicht betroffen) inklusive Foto-Dokumentation!
Dabei wird außerdem kontrolliert, ob sich Leichen in den Ruinen befinden.
Karte mit aktuellem Status der Damage Inspection:

Diese Karte und vor allem die Fotos finde ich recht interessant. Manchmal liegen Freud und Leid direkt nebeneinander, ein Haus völlig zerstört, das daneben liegende hingegen quasi unversehrt.

Ich weiß, das es inzwischen Vorwürfe gibt, vermögende Menschen hätten mithilfe privater Feuerwehreinheiten ihre Häuser geschützt und so Wasser verbraucht, das anderswo dringender benötigt worden wäre. Dies (und vieles andere) wird im Nachgang der Katastrophe definitiv aufzubereiten sein.

Weiteres

Bemerkenswert finde ich, dass neben Evakuierungszentren für die Menschen auch immer an die Tiere (groß und klein) gedacht wird. Auch hierfür gibt es Evacuation Sites.

Professionalität

In der Tageschau hat ein deutscher Experte der Feuerwehr (ich habe mir nicht gemerkt, welche Funktion er genau innehat) dargestellt, dass die Feuerwehren in LA/ Californien/ USA allg. sehr gut aufgestellt sind. Dies zeigen vor allem angesichts von Ausmaß und Heftigkeit der Lage die geringe Anzahl an Todesfällen (aktuell sind es 24) und Verletzten. Die deutschen Feuerwehren wären auf derartige Lagen nicht genügend vorbereitet. Gleiches Bild habe ich auch aus den Podcasts, die ich verfolge, mitgenommen.

An den o.g. Quellen wird ebenfalls der sehr, sehr hohe Professionalitätsgrad nicht nur des LAFD, sondern aller Beteiligter ersichtlich. Die Internetseiten sind bestimmt nicht speziell für die aktuelle Katastrophe erarbeitet worden, sondern haben sich im Laufe der Zeit entwickelt.

Katastrophenszenarien beüben

Das Organisieren eines solchen „Events“ ist eine Herkulesaufgabe und muss daher im Vorfeld so gut wie möglich geplant und vor allem geübt werden. Da sich solche Katastrophen natürlich nicht ankündigen, ist dies also eine immer wiederkehrende Aufgabe der beteiligten Teams/ Behörden/ Stellen.

In meiner Firma als reguliertem Unternehmen der Finanzindustrie finden ebenfalls solche Notfall-Planungen und Übungen von Ausfallszenarien statt. Dies wird uns vom Regulator so vorgegeben. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, das wir dadurch sehr schnell sehr gut für diese Krise aufgestellt waren, im Gegensatz zu dem, was ich so aus anderen Betrieben gehört habe (=> Link auf meinen diesbzgl Artikel).

Der Wiederaufbau

Ich frage mich, wie der Aufbau der (aktuell) über 12.300 zerstörten Gebäude erfolgen soll. Dazu braucht es Baumaterial und entsprechende Handwerker:innen, Ingenieure:innen usw. , von den Kosten mal völlig abgesehen.

In der Süddeutschen Zeitung war zu lesen, dass sich die Höhe der erwarteten Schäden sehr deutlich von der erwarteten Höhe der versicherten Schäden unterscheidet. Viele private Versicherungen haben sich auf Grund der Vielzahl an Risiken und Schadenszenarien aus Californien zurückgezogen. Oder die Prämien sind so teuer gewesen, dass sich die Bevölkerung sie nicht mehr leisten konnte. Eingesprungen ist die öffentliche Versicherung „Fair Plan“, jedoch sind die Policen teurer und die Versicherungsleistungen gedeckelt. Fair Plan wird jetzt wohl die Hauptlast der Schäden tragen müssen. Allerdings müssen sich die privaten Versicherer an den Verlusten des Fair Plan beteiligen.

Interessant auch eine Aussage in einem FAZ-Podcast: Wäre Californien ein eigenständiges Land, wäre es auf Grund seiner Größe und Wirtschaftsleistung Mitglied der G7-Staaten!