Bericht aus Berlin
Anreise
Am Donnerstag 09.05. flogen wir nach Berlin, Abends um 19:45 ging der Flug mit der Lufthansa ab Frankfurt Flughafen FRA. Wir hatten einen Koffer, eingecheckt hatten wir morgens schon online. Die Kofferabgabe verlief easy. Aber dann war eine ewige Schlange an der Sicherheitskontrolle đ Nach kĂŒrzerer Zeit lief ein Mann mit einem Schild an uns vorbei: „To Gates A follow me“, hinter ihm bereits einige Leute. Wir schlossen uns ebenfalls dem Trupp an. Es ging ĂŒber „Schleichwege“ entlang trepp rauf und runter bis wir zu Bussen kamen. Dort stiegen wir ein und wurden irgendwohin gefahren. Anhand der Schilder sah ich, dass wir quasi direkt an unserem Gate (A16) angekommen waren. Dort stiegen wir aus und wurden durch eine dortige Sicherheitskontrolle geschleust. Dauerte auch noch seine Zeit, aber wir waren pĂŒnktlich 19:15 zum Beginn des Boardings am Gate. Der Rest der Anreise verlief unspektakulĂ€r.
Hotel
Wir hatten im Hotel Wittelsbach gebucht in einem alten Berliner Stadthaus, richtig toll. Das Hotel war nichts spektakulĂ€res, dafĂŒr bezahlbar. Unser Zimmer im 4. Stock war recht groĂ und durchaus ruhig, da in einer Seitenstrasse gelegen (auf der Homepage ist sogar ein Foto unseres Zimmers, wie lustig). Das Haus selbst war eine Mischung aus Hotel und normalen Wohnungen, sehr interessant. Im Treppenhaus gab es einen alten Aufzug, in dem man innen die KlapptĂŒren manuell schlieĂen musste, um loszufahren. Das Hotel liegt super gut fast direkt an der U-Bahnhaltestelle „Konstanzer Strasse“, 10 Minuten vom Kudamm entfernt.
Auf ein Bier
Nach dem wir uns etwas frisch gemacht hatten, wollten wir noch etwas trinken gehen. Wir zogen los Richtung Kudamm, fanden da aber nicht so recht was. Auf dem Weg dahin waren wir an einem tĂŒrkischen Grillrestaurant vorbeigekommen „Adana„. Ich bin ein groĂer Fan tĂŒrkischen Essens, also reservierten wir direkt fĂŒr Samstag Abend einen Tisch dort. Eingekehrt sind wir dann letztenendes im Xantener Eck. Sieht etwas nach Touri-LokalitĂ€t aus, ist aber eine Berliner Traditionsgastwirtschaft mit 11 Bieren vom FaĂ und wirklich sehr leckerem Flammkuchen, den wir auch um 22 Uhr noch bekamen (!). Der Service war ebenfalls echt freundlich.
Sightseeing am Freitag
Wir erwarben eine Tageskarte fĂŒr die Ăffis fĂŒr jeweils 7 Euro (im Gegensatz zu hier im Rhein-Main-Gebiet gĂŒnstig!). Auch die VBB-App hat es mir angetan, sehr ĂŒbersichtlich, schnell und hilfreich. Wir lieĂen uns einfach ab Standort zum gewĂŒnschten Ziel „navigieren“, wobei die App viele Sonderziele wie zB. auch unser Hotel kennt.
Hackesche Höfe
Wir waren ja nicht das erste Mal in Berlin, daher war nicht die groĂe Sightseeingtour geplant. Wir wollten aber mal zum neuen Stadtschloss, welches auf dem GelĂ€nde entsteht, auf dem ehemals der Palast der Republik stand. Aber zuerst fuhren wir zu den Hackeschen Höfen. Kennen wir schon, sind aber immer wieder sehenswert.
Es handelt sich dabei um ein Ensemble mehrerer HĂ€user und Höfe, deren Fassaden wie im Foto zu sehen unterschiedlich mit Kacheln etc. gestaltet sind. Es gibt dort LĂ€den und Restaurants. Von dort fuhren wir weiter bis zur Kastanienallee, um diese entlang zu schlendern. Was ich ja an Berlin so liebe: es gibt nahezu ĂŒberall sĂŒĂe LĂ€den, Cafes, Kneipen und Restaurants, die „zum Verweilen einladen“ (hier stimmt der abgedroschene Satz aber wirklich đ ). Am U-Bahnhof „Eberswalder Strasse“ aĂ R beim ImbiĂ Konnopke eine der berĂŒhmten Berliner CurrywĂŒrste. Mir schmecken die hier verwendeten WĂŒrste nicht so doll, sie sind mir zu fade.
Berliner StadtschloĂ
Wir bummelten noch ein biĂchen die Schönhauser Allee entlang, und fuhren anschlieĂend zum StadtschloĂ. Mir gefĂ€llt die Fassade sehr gut, das Ganze ist doch wesentlich hĂŒbscher anzusehen als der Palast der Republik! Zum Jahresende soll es fertig sein, und das soll wohl klappen đ
Bootstour
Da wir beide nicht so wirklich fit waren, hatte R die Idee, mal so richtig auf Touri zu machen und eine Sightseeing-Bootstour zu unternehmen. Eine startete nĂ€mlich direkt am Schloss, und wir hatten GlĂŒck, in 10 Minuten war Abfahrt. So lieĂen wir uns eine Stunde auf der Spree langkutschieren. Das Boot war nur zu ca. einem Drittel gefĂŒllt, also entspannt.
Die „FremdenfĂŒhrerin“ erzĂ€hlte sehr nett ĂŒber das, was wir sahen. Und obwohl sie das sicher mehrmals am Tag tut, war es ihr nicht anzumerken (in Form von auswendig gelerntem Runterleiern, was man auch öfter erlebt)!
Los ging es an der Museumsinsel entlang mit dem Berliner Dom.
Danach kamen wir an der RĂŒckseite des Stadtschlosses vorbei, die der Spree zugewandt ist. Hier hat man anstelle der sehr aufwendigen Barockfassade eine modernere Variante gewĂ€hlt. In ihr spiegelte sich der Fernsehturm.
Wir fuhren weiter durch das Regierungsviertel. Das Bundesministerium fĂŒr Bildung finde ich recht nett gestaltet:
Wir Ihr am dunklen Himmel sehen könnt, war das Wetter wechselhaft, auch mal mit Nieselregen. Aber das Glasdach des Bootes kann auf und zu geschoben werden, je nach Feuchtigkeit.
Mit dem Blick auf die SiegessĂ€ule im Hintergrund wendeten wir und fuhren zurĂŒck.
Hier die Spree-Seite des Reichstages mit den „WeiĂen Kreuzen“ zum Gedenken an Menschen, die beim Fluchtversuch an der Mauer von DDR-Grenzern ermordet wurden bzw. umgekommen sind. Das leere Kreuz steht fĂŒr die vielen weiteren, ungenannten Opfer.
Auch am ARD Hauptstadtstudio kamen wir (im Regen) vorbei:
Nikolaiviertel
Nach der Bootsrunde spazierten wir zum Nikolaiviertel. Weil es mittlerweile leider auch wieder nieselte, verzogen wir uns in ein sĂŒĂes kleines CafĂ© mit PlĂŒschsofas.
Von dort aus machten wir uns auf den Weg zurĂŒck zum Hotel, um noch ein wenig auszuruhen, bevor wir Abends bei Tante & Onkel verabredet waren.
Samstag
Nach FrĂŒhstĂŒck im Hotel (nicht das Highlight, aber ok) spazierten wir zu Tante + Onkel. R half seiner Tante bei ein paar Angelegenheiten, ich löste mit Onkel M. Computerprobleme đ
Am frĂŒhen Nachmittag verabschiedeten wir uns und bummelten den KurfĂŒstendamm runter. In einem Schuhladen erstand ich schwarze halbhohe italienische Sneakers, die mega reduziert waren, da es Ware der vergangenen Saison war (mir doch egal, SchnĂ€ppchen gemacht đ ). Als es wieder Wettertechnisch ungemĂŒtlich wurde, bogen wir in eine Seitenstrasse ein und landeten in einem BĂ€ckerei-CafĂ©, in dem wir tatsĂ€chlich noch ein (kleines) Brot zum Mitnehmen kauften. Wir begaben uns zurĂŒck ins Hotel und hatten noch Zeit fĂŒr eine Siesta.
TĂŒrkischer Grill
Abends war dann Essen im Adana-Grill angesagt. Schon die Vorspeise war echt lecker: Patlıcan Ezmasi – mit Aubergine und gegrillter roter Paprika, dazu leicht angegrilltes Fladenbrot. Als Hauptgang hatte ich Adana Sarma = HackfleischspieĂ, der stĂŒckchenweise in gerolltem Teig mit Joghurt, Butter und Tomatensauce serviert wird. Jamjam!! R hatte eine Grillplatte mit Lamm, ebenfalls sehr gut.
FĂŒr das Abendprogramm gingen wir in einen nahen Irish Pub, in dem Live Musik angekĂŒndigt war. Typisch Irisches Interieur mit Teppich und Sofas, die Livemusik war okaaayy. Egal, wir hatten einen netten Abend.
Sonntag – Heimreise
Und dann war auch schon Sonntag. Da wir zum Mittagessen mit Tante + Onkel verabredet waren, sparten wir uns das FrĂŒhstĂŒck im Hotel. Stattdessen schliefen wir lange aus und lasen noch im Bett, bis wir uns gegen 10 Uhr aufrafften, packten und auscheckten. Das Wetter war natĂŒrlich bombig, klar, wenn wir heim mĂŒssen. Wir setzten uns in ein nahegelegenes CafĂ© und tranken einen Cappucino. SpĂ€ter trafen wir uns beim Chinesen (wĂ€re nicht meine erste Wahl, aber es war gar nicht so leicht, ein Restaurant in der Ecke zu finden, das Mittags offen hat). Ich aĂ Eiernudeln mit Huhn, die auch lecker waren, obgleich ich kein China-Food-Fan bin.
Von da konnten wir entspannt via U-Bahn und Bus zum Flughafen fahren. Dort war dann Warten angesagt. Da man ja nie weiĂ, wie lange das ganze Prozedere mit GepĂ€ckabgabe, Sicherheitskontrolle etc. dauert, waren wir schon ĂŒber 90 Minuten vor Abflug dort. Aber alles verlief plangemĂ€Ă, und so waren wir um 18 Uhr daheim. Unser stets zuverlĂ€ssiger Shuttleservice holt uns am Flughafen ab, denn wir können zwar zum Flughafen gucken, aber die Verbindung mit Ăffis ist von uns aus echt umstĂ€ndlich.
Link zu allen Fotos auf Flickr
So, und wer das jetzt alles gelesen hat, bekommt von mir ein FleiĂbienchen đ
Es gibt in der Gegend viele solcher Hotels: lange GĂ€nge, knarrende Dielen, hohe Decken, grosse TĂŒren. đ Ăbrigens habe ich ganz in der NĂ€he Eures Hotels frĂŒher gearbeitet.
Schön, dass es Euch gefallen hat! Als Berliner sieht man die Stadt halt mit anderen Augen, auch wenn man eine Weile nicht mehr dort war. Mich fasziniert dort nichts mehr und ich bin letztlich immer froh, wenn ich wieder weg kann …
Ich hab alles gelesen. Obwohl ich in Berlin wohne, war das jetzt wohl das erste Mal seit einigen Jahren, daĂ ich die Innenstadt wieder gesehen habe. Das letzte Mal, als ich dort war, war das Stadtschloss noch eine Baugrube. *gg*
@Herr B. Interessant zu wissen mit Deiner Ex-Arbeitsstelle đ Klar erlebt man eine Stadt ganz anders als Touri oder Ex-Einheimischer, hĂ€ngt ja auch ganz viel von dem dort erlebten ab.
@Zucker Das freut mich, das meine (eventuell auch viiieeel) zu langen Texte gelesen werden! Das Du in Berlin wohnst, war mir nicht bekannt. Wie lustig đ