Beerdigung
Am Freitag wurde Rs Mutter Mara beerdigt. Es war eine sehr schöne Trauerfeier, mit einer Rede durch einen befreundeten, extra angereisten Pfarrvikar (oder sowas, jedenfalls kein Priester) und mit spezieller Musik auf Trommeln (sog. Hangs) eines ebenfalls befreundeten Musikers, was sehr schön zum Anlaà gepasst hat.
Erst war ich ja nicht so begeistert davon, dass die Beerdigung nun genau an unserem Hochzeitstag war. Aber mitlerweile finde ich, das dies nun immer auch ein AnlaĂ sein wird, an Mara zu denken.
R hat alles organisiert, sein Bruder ein biĂchen kreative Arbeit zugeleistet. Und nach einem Sterbefall ist wirklich sehr viel zu organisieren: Beerdigung, Trauerfeier, anschlieĂendes Essen, Information der Freunde und Bekannten der Verstorbenen, Gesteck im Namen der Familie bestellen, HotelĂŒbernachtungen, Auflösung des Appartments im Seniorenheim, Versicherungen, Banken usw…
Ich hĂ€tte nicht gedacht, dass mir das so nahe geht. Ich hatte die letzten Jahre keinen Kontakt mehr zu Mara, da sie sich sehr zurĂŒckgezogen hatte, auch alle Kontaktversuche von Freunden abgelehnt hat. Sie lit unter psychischen Problemen, Depressionen. Aber wenn quasi der erste Elternteil stirbt, ist das ein „Einschlag“ in so unmittelbarer NĂ€he, das hat viel in mir ausgelöst:
Wie wird es mit meinen Eltern sein? War das der Auftakt zu einem furchtbaren Jahr? Wie wird es bei mir in den letzten Stunden sein? Wir haben keine Kinder, bloĂ Nichten und Neffen. Wer wird unsere Hand am Sterbebett halten, wie es jetzt R und sein Bruder bei ihrer Mutter getan haben?
Eines lerne ich aber direkt daraus: die Zeit, die mir mit meinem Eltern bleibt, zu nutzen und wertzuschĂ€tzen – deutlich mehr, als bisher. Es kann so schnell gehen. Bei Mara waren es nur 5 Tage! đą