Wüste
Du sitzt vor deinem Zelt am Rande der Gobi. Nur Kies und Steine um dich herum.
Zwischendurch ein paar braune, ausgeblichene Halme Steppengras.
Keine Moskitos. Nicht einmal mehr die sonst allgegenwärtigen Ameisen.
Es ist dunkel. Kein Lichtschein soweit das Auge reicht.
Über dir ein Gefunkel an Sternen, wie du es dein Lebtag noch nie gesehen hast.
Nicht in den Bergen, nicht am Strand der Südsee.
Du erkennst zum erstenmal, woher die Milchstrasse ihren Namen hat.
Sie spannt sich als helles, leuchtendes Band quer über den ganze Horizont.
Sternbilder sind im Meer der unzähligen Lichtpunkte nicht mehr auszumachen.
Es ist absolut ruhig. Vollkommene Stille!
Ab und zu gluckert der Verdaungstrakt eines Kamels in der Ferne.
Zuweit weg um es trotz des Sternenlichts erkennen zu können.
Plötzlich ein eigenartiges, leises, aber doch vernehmliches Rauschen.
Und während du noch darüber nachdenkst, was der Grund sein könnte,
erkennst du, dass eine leichte, sanfte Brise aufgekommen ist
und du die Luftbewegung gehört hast, bevor sie dich erreicht hat.
Das ist Wüste! Unvergleichlich! Zutiefst beeindruckend und bewegend.