Stammtisch-Tour ins Sauerland
Wie versprochen, hier der Bericht von unserer Stammtischtour ins Sauerland.
Die Wetterprognose war leider sehr wechselhaft. AuĂer fĂŒr Freitag waren an jedem Tag Schauer vorhergesagt und Temperaturen um die 20 Grad.
Hinfahrt
Los ging es am Donnerstag (Fronleichnam, 20.06.2019). Wir trafen uns in Wiesbaden mit 13 Personen = 10 MotorrÀdern.
Bis zur ersten Pause fuhr auch R noch mit. Er musste dann aber heim, da er andere Termine (Musik machen) hatte.
Ăber herrliche kleine StrĂ€Ăchen fuhren wir in einem Bogen bis ins Sauerland nach Winterberg ins Hotel-Resort „Der schöne Asten“, insgesamt 260km. Die Tour hatten 2 Stammtischler mittels kurviger.de geplant, und was dabei herauskam war wirklich sensationell!
Das Wetter war recht gut. Je nĂ€her wir dem Sauerland kamen, desto dunkler wurden allerdings die Wolken. In den letzten 45 Minuten mussten wir dann tatsĂ€chlich die Regenklamotten anziehen. Und es schĂŒttete zu Beginn so heftig, dass wir uns unterstellten.
So konnten wir umso besser den hoteleigenen Wellnessbereich genieĂen đ
Da wir alle Mittags ausreichend gegessen hatten, trafen wir uns Abends in der Bar, um dort Kleinigkeiten zu essen. Leider war der Bar-Bereich nicht sonderlich gemĂŒtlich, und das Essensangebot ĂŒberschaubar.
Freitag
Urlaub ist so eine Tour nicht…. da wir um 9:15 losfahren wollten, war spĂ€testens ab 8 Uhr FrĂŒhstĂŒcken angesagt. Das bedeutete fĂŒr mich: Aufstehen um 7:30…
Heute war eine Tour rund um den Edersee geplant (250 km):
Das Wetter: wunderbar. Morgens noch ziemlich frisch, so um die 16 Grad, mit zunehmender Uhrzeit wurde es wÀrmer bis ca. 24 Grad.
Unser Mittagsstopp war beim Pfannkuchenhaus am Netzer Bahnhof. Wie ich es von Holland kenne, gab es dort Pfannkuchen in vielerlei Variationen. Ich hatte einen mit Hackfleisch, GemĂŒse und SchafskĂ€se.
Er war durchaus lecker, aber kam doch nicht an die HollĂ€ndischen ran. Die Location war sehr nett, wir saĂen draussen auf der Terrasse und der Service war freundlich.
Auf dem RĂŒckweg vom Hotel besorgten wir im Supermarkt noch KĂ€se, Trauben, etwas Bier und Wein sowie Knabberzeugs, um Abends vor dem Hotel zu vespern. Auf die Bar hatten wir nicht mehr wirklich Lust.
Wieder ging es in den Wellnessbereich, und gegen 20 Uhr trafen wir uns vor Haus 8 (das komplett in unserer Hand war đ ). Einer entdeckte TerrassenstĂŒhle samt Tisch in einer Garage, die rasch sauber gemacht wurden. Noch zwei Motorradkoffer kurzerhand zu Tischchen umfunktioniert, und fertig war die (recht) spontane Vesperrunde đ
Das liebe ich so an meinem Stammtisch, jede/r packt mit an, es wird einem immer geholfen egal bei was und jede/r vertrÀgt auch mal Neckerreien ohne beleidigt zu sein.
Samstag
FĂŒr heute hatten unsere Tourplaner eine Runde durch das Sauerland in Nord-SĂŒd-Richtung angedacht (223 km):
Am Diemelsee
Eigentlich war ein Stopp in Willingen geplant. Da dort aber bereits um 11 Uhr Massen an Jugendlichen mit Bierflaschen in der Hand zu einem Schlager-Open-Air-Konzert unterwegs waren, sparten wir uns das. Stattdessen kehrten wir am sehr idyllischen Diemelsee im FĂ€hrhaus ein. Dieses hat eine herrliche Terrasse direkt am See, und ein „Bikercafe“. Der Kellner empfahl uns das Bikercafe, aber wir wollten definitiv auf der Terrasse sitzen.
Wir meiden diese ausgewiesenen Bikertreffs sowieso eher, denn leider ist Bikertreff oft gleichbedeutend mit schĂ€big und abgeranzt. Und gĂŒnstig auch nicht unbedingt.
Wir saĂen jedenfalls sehr entspannt dort auf der abgeschatteten Terrasse und genossen einen Eiskaffee. Denn die Temperaturen waren nach anfĂ€nglich eher frisch nun sehr, sehr schön geworden. Von Regen keine Spur, dagegen Sonne pur (das reimt sich đ ).
Mittagspause in Bad Laasphe
Weiter ging es Richtung Bad Laasphe, wo wir fĂŒr unser Mittagessen um 13 Uhr reserviert hatten, jedoch ohne eine Antwort vom Restaurant erhalten zu haben. Durch den lĂ€ngeren Stopp am Diemelsee trafen wir erst gegen 14 Uhr dort ein.
Im Restaurant angekommen freuten sie sich, dass wir kamen. Sie hatten uns kurz nach 13 Uhr angerufen, aber da waren wir gerade am Fahren und bekamen es nicht mit. Die Kellnerin musste uns jedoch enttĂ€uschen: die KĂŒche hat bereits geschlossen, und liefert nur noch die in Arbeit befindlichen Essen aus.
Aber sie bot an, mal nachzufragen, ob die KĂŒche eine Ausnahme macht. – Ja, wir bekommen noch etwas zum Essen! Ganz toll!! Wir fragten, was denn besonders schnell geht, um nicht noch unnötig Aufwand zu erzeugen: Schnitzel und Steaks sind flott gemacht, auĂerdem gibt es die Steaks heute zum halben Preis.
Na, das war ein Wort! Bis auf 3 Leute bestellten wir also alle Steak vom Bio-Rind. Und tatsĂ€chlich – das Essen war ruckzuck da. Und wirklich sehr, sehr lecker. Die KrĂ€uterbutter war selbstgemacht, ebenso der KrĂ€uterquark der Pellkartoffeln. Und das fĂŒr 11 EUR…
Zum AbschluĂ gab es noch in der benachbarten Eisdiele ein Eis.
Da es nun schon spĂ€ter als geplant war, fuhren wir ab Bad Laasphe ĂŒber „kurvige Strecke“ (das ist eine Navi-Einstellung) recht direkt zurĂŒck zum Hotel. Nicht ohne wieder in Winterberg im Supermarkt was zum Vespern einzukaufen!
Abendprogramm
Nach dem „rituellen“ Saunagang trafen wir uns also wieder zum abendlichen Vespern, diesmal sogar in der Abendsonne, die am Vortag leider durch Wolken verdeckt gewesen war.
Und, auch Stammtisch-ĂŒblich, lieĂen wir es so richtig krachen mit alkoholfreiem Radler und 2 Flaschen Wein đ Wir sind, was das angeht, wohl der langweiligste Motorrad-Stammtisch ever. Selbst an Silvester floss der Alkohol nicht wirklich in Strömen. Wir können auch ohne Alk prima zusammen feiern und SpaĂ haben đ
Aber es ist auch nur richtig: Wenn man tagsĂŒber eine 250 km-Tour fahren möchte, muĂ man dafĂŒr fit sein!
RĂŒckfahrt am Sonntag
Leider waren die 4 Tage schon wieder fast vorbei, und es ging auf die Heimfahrt (183 km):
Wir stellten „Kurvenreiche Strecke“ im Navi ein bis Limburg an der Lahn. Hier merkt man, daĂ das Navi zwar versucht, möglichst viele Kurven rauszuholen, aber dabei doch eher auf dem direkten Weg bleibt, und so auch ettliche gröĂere Strassen befahren werden. Es war dennoch eine schöne Strecke.
Wir disponierten etwas um, und kehrten fĂŒr die Mittagspause in Bad Camberg bei einem BĂ€cker ein. Auch heute war das Wetter wieder bombig, je nĂ€her wir dem Rhein-Main-Gebiet kamen, desto heisser wurde es.
Ab der Pause fuhr ich dann ĂŒber den schnellsten Weg ohne Autobahn nach Hause und war so um 14 Uhr daheim.
Schön wars wieder gewesen!
Kilometer-Schrubben
Noch ein Wort zu den Kilometern: Mit dem Motorrad versucht man, möglichst kleine, wenig befahrene Strecken durch schöne Landschaften und idealerweise mit zahlreichen Kurven zu fahren. So kommt man auf Durchschnittsgeschwindigkeiten von ca. 50 km/h. Wir sind zum Beispiel auf der Hinfahrt 260 km in netto 5 Stunden gefahren. Die Tour um den Edersee war 250 km lang mit einer reinen Fahrtzeit von 4,5 Stunden.